Diät-Mäuse ohne Tumoren Hungern gegen Krebs
06.03.2008, 10:01 UhrDie Einschränkung der Kalorienzufuhr setzt eine Ereigniskette in Gang, an deren Ende krebsauslösende Sauerstoffmoleküle bekämpft und Krebsgifte entfernt werden. Auf diese Weise schützt Hungern vor Krebs, berichtet eine internationale Forschergruppe in den „Proceedings“ der US-Akademie der Wissenschaften. Möglicherweise lasse sich dieser Prozess statt mit Hungern mit Medikamenten aktivieren.
Nach früheren Untersuchungen vermuteten Forscher bereits, dass unter anderem ein Molekül namens Nrf2 diese positiven Wirkungen des Hungerns vermittelt. Um die genauen biochemischen Vorgänge zu untersuchen, nutzten Rafael de Cabo von den US-Gesundheitsbehörden (NIH, Baltimore/US-Staat Maryland) Mäuse, bei denen das Nrf2-Gen gentechnisch ausgeschaltet worden war.
Einige dieser Tiere konnten sich nach Lust und Laune am bereitgestellten Futter bedienen, andere bekamen von den Forschern eine stark kalorienreduzierte Nahrung verabreicht. Nach dem gleichen Schema behandelten die Wissenschaftler auch Kontrollmäuse, deren Erbgut unverändert war. Die hungernden Kontrollmäuse bekamen nun erwartungsgemäß seltener einen Tumor als diejenigen, die ungehemmt gefressen hatten. Damit bestätigten die Wissenschaftler die krebsschützende Wirkung einer kalorienreduzierten Diät.
Bei den gentechnisch veränderten Mäusen blieb diese positive Wirkung nun aber trotz der Zwangsdiät aus. Für die krebsschützende Wirkung des Hungerns ist das Nrf2-Gen notwendig, folgern daraus die Forscher. Andere Auswirkungen des Hungerns wie etwa eine Lebensverlängerung oder die erhöhte Empfindlichkeit für Insulin wurde hingegen nicht über das Nrf2-Gen vermittelt.
Quelle: ntv.de