17 Prozent sind unterversorgt Jodmangel bei Kindern
24.10.2007, 12:20 UhrDie Jodversorgung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland hat sich in den vergangenen 20 Jahren erfreulich verbessert. Das berichtet der Arbeitskreis Jodmangel.
"Nur noch etwa ein Drittel der 6- bis 17-Jährigen hat eine infolge Jodmangels vergrößerte Schilddrüse", sagte Arbeitskreisleiter Prof. Peter C. Scriba zum Auftakt des 2. Nationalen Präventionskongresses (24. bis 27. Oktober) in Dresden. Allerdings sei die Jodversorgung bei etwa 40 Prozent der Kinder und Jugendlichen noch nicht zufriedenstellend, 17 Prozent seien deutlich unterversorgt.
Jodmangel im Kindesalter führt beim Erwachsenen zur Vergrößerung der Schilddrüse sowie zur Bildung von Knoten in dem Organ. Insgesamt liege die Jodversorgung in Deutschland an der Untergrenze des Wünschenswerten, meint der Münchner Endokrinologe. "Noch etwa ein Drittel der Erwachsenen haben krankhafte Veränderungen an der Schilddrüse." Laut Scriba benutzen aber inzwischen rund 80 Prozent der Bevölkerung freiwillig jodiertes Speisesalz. "Deutschland ist nur noch ein mildes Jodmangelgebiet." Dazu habe auch der Einsatz von Jodsalz in Großküchen, Bäckereien, Fleischereien und zu einem geringen Teil in der Lebensmittelindustrie beigetragen.
"Vorbeugung ist wichtig, sie kann den naturbedingten Jodmangel zwar nicht beseitigen, aber ausgleichen", erläuterte der Leiter des Arbeitskreises Jodmangel, der 1984 von Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung gegründet worden war. Schon im Kindergarten und in der Schule müsse über gesunde Ernährung gesprochen werden. "Die WHO empfiehlt für Erwachsene 100 bis 200 Mikrogramm pro Tag, das heißt, fünf Gramm jodiertes Salz täglich sind ausreichend." Bei Kindern liege der Bedarf altersabhängig darunter. Amtlich festgelegte Höchstmengen für die Jodanreicherung von Speisesalz sollen eine Überdosierung vermeiden.
Quelle: ntv.de