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Megasturm auf SchrumpfkursJupiters roter Fleck schwindet

17.05.2014, 19:08 Uhr
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Riesige Stürme fegen über die Oberfläche des Jupiter. (Foto: picture alliance / dpa)

Verliert der Jupiter sein Markenzeichen? Ein riesiger Sturm, größer als die Erde, tobt seit Hunderten von Jahren auf der Oberfläche des Planeten. Doch dem gewaltigen Wetterphänomen geht offenbar plötzlich die Puste aus.

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Diese Hubble-Aufnahmen aus dem Jahr 2008 zeigen, wie der wie der gigantische Wirbelsturm einen kleineren Bruder verschlingt. (Foto: picture-alliance/ dpa)

Der ewige Monstersturm auf dem Jupiter fasziniert Astronomen seit Jahrhunderten. Selbst mit einfachen Teleskopen ist er als roter Fleck von der Erde aus deutlich zu erkennen. Doch aktuelle Aufnahmen des Weltraumteleskops "Hubble" offenbaren, dass der größte Wirbelsturm unseres Sonnensystems schrumpft, berichtet die US-Weltraumbehörde Nasa. Einst so groß, dass die Erde dreimal nebeneinander in ihn hineinpassen würde, verliert der große rote Fleck auf der Jupiteroberfläche in den letzten Jahren dramatisch an Umfang.

Die ersten Schätzungen aus dem späten 19. Jahrhundert wiesen noch auf einen Durchmesser von 41.000 Kilometern hin. 1979 und 1980 zeigten Messungen der vorbeifliegenden Voyagersonden, dass der rote Fleck nur noch 23.335 Kilometer am weitesten Punkt maß. Jüngste Aufnahmen vom Nasa-Weltraumteleskop "Hubble" bestätigten einen anhaltenden Schrumpfprozess. Demnach beträgt der Durchmesser inzwischen nur noch 16.500 Kilometer. "Der kleinste Durchmesser, den wir jemals gemessen haben", berichtet Amy Simon vom Goddard Space Flight Center der Nasa im US-Bundesstaat Maryland.

Die Daten stellen die Astronomen vor ein Rätsel. Über die Ursachen, warum der Antizyklon so schnell an Momentum verliert, kann nur spekuliert werden. "Neue Beobachtungen zeigen, dass kleine Wirbel mit dem Sturm verschmelzen", verrät Simon. Die Astronomen der Nasa vermuten, dass Wechselwirkungen mit diesen Windströmungen im Zusammenhang mit den beobachteten Veränderungen stehen. In weiteren Untersuchungen wollen sie nun feststellen, ob die kleinen Verwirbelungen dem Riesensturm tatsächlich Energie entziehen.

Quelle: ntv.de, ail