Zum Weltalzheimertag Mehr Geld gefordert
18.09.2008, 15:12 UhrIn Deutschland sind zurzeit 1,2 Millionen Menschen an Alzheimer erkrankt. Forscher, Ärzte und pflegende Angehörige haben vor dem Weltalzheimertag an diesem Sonntag ein größeres nationales Engagement sowie mehr Geld für die klinische Forschung gefordert. Weltweit sind nach Schätzungen 24 Millionen Menschen von dieser Altersdemenz betroffen, teilten die Deutsche Alzheimer Gesellschaft und die Deutsche Hirnliga in Berlin mit.
"In jedem Jahr kommen in Deutschland 200.000 Alzheimerpatienten hinzu", sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie, Prof. Hans Gutzmann. Da die Menschen immer älter würden, steige auch die Anzahl der an Demenz erkrankten Patienten. Das Lebensalter sei der Hauptrisikofaktor für die von Alois Alzheimer 1906 erstmals beschriebene Krankheit. Die Patienten leiden unter Gedächtnis- und Orientierungsstörungen; auch das Denk- und Urteilsvermögen ist betroffen.
Zu wenig finanzielle Mittel
Bis Ende 2009 sollen in Deutschland nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums rund 13 Millionen Euro für das nationale Leuchtturm-Projekt "Demenz" ausgegeben werden. Nach Ansicht der Verbände reicht diese Summe nicht aus. So habe Frankreich eine Milliarde Euro für die Alzheimer-Forschung bereitgestellt.
Isabelle Heuser, Vorstandsmitglied der Hirnliga und Forscherin an der Berliner Charit, dämpfte die Hoffnung auf einen geeigneten Impfstoff gegen Alzheimer. "Es wird noch mindestens fünf Jahre dauern, bis wir ein geeignetes Serum tatsächlich einsetzen können", sagte die Wissenschaftlerin. Die Forscher wiesen darauf hin, dass viele Patienten noch immer zu spät einen Facharzt aufsuchten. Je früher eine medikamentöse Therapie ansetze, desto bessere Chancen habe jedoch der Patient, betonte Heuser.
Quelle: ntv.de