Kritik am Mandelanbau in Spanien Mehr Wasser als nötig
23.12.2009, 11:38 Uhr
Mandelbäume haben sich hervorragend an die klimatischen Bedingungen am Mittelmeer angepasst.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Umweltorganisation WWF hat die Methoden beim Anbau von Haselnüssen und Mandeln im Mittelmeerraum kritisiert. Unnötigerweise würden in Spanien mehr als 9000 Hektar Haselnuss- und noch einmal knapp 38.000 Hektar Mandelplantagen künstlich bewässert, erklärten die Umweltschützer in Frankfurt am Main.
Beide Pflanzen bräuchten keine Bewässerung, weil sie bestens an die Lebensbedingungen in der Mittelmeerregion angepasst seien. Hinzu komme bei einer Gesamtanbaufläche von über 600.000 Hektar Nuss- und Mandelplantagen in Spanien der übermäßige Einsatz von Pestiziden, der die ohnehin schon raren Grundwasservorkommen belaste.
Spanien exportiert nach WWF-Angaben rund 50 Prozent seiner Haselnussernte nach Deutschland. Außerdem kauft die Bundesrepublik demnach rund ein Drittel ihres jährlichen Bedarfs an Haselnüssen aus türkischer Produktion.
"Während in Spanien die Probleme der Flächen- und illegalen Wassernutzung bekannt sind, liegen zur Türkei weder ausreichende Daten noch Maßnahmenprogramme zur Änderung vor", kritisierte die WWF-Referentin für Wassermanagement, Dorothea August. Dabei sei der Grundwasserspiegel in dem Land am Bosporus in den vergangenen drei Jahrzehnten um mitunter mehr als 14 Meter gesunken. Zusätzlich verschärfe sich die Lage seit Jahren durch einen beständigen Rückgang der Niederschläge.
Quelle: ntv.de, AFP