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Unternehmen macht Geständnis Meteoriten-Scherz in Lettland

Der "Krater": Echt ...

Der "Krater": Echt ...

(Foto: REUTERS)

Mit einem Meteoriten-Scherz hat ein lettisches Telekommunikationsunternehmen einen Fehlalarm ausgelöst und für Kopfschütteln gesorgt. Der angebliche Meteoriten-Einschlag in der Nähe der Kleinstadt Mazsalaca im Norden das Baltenstaates sei komplett erfunden, räumte ein Sprecher des Unternehmens gegenüber der Nachrichtenagentur Leta ein.

Der Scherz habe das von der Finanzkrise gebeutelte Land "inspirieren" und die Menschen von ihren Problemen ablenken sollen. Zugleich kündigte er an, den vergeblich an den vermeintlichen Krater geeilten Rettungsdiensten würden die Kosten erstattet. Der Firma könnte nun ein Ermittlungsverfahren drohen.

Die Nachrichten über den angeblichen Meteoriten-Einschlag hatten Lettland in Atem gehalten. Am frühen Morgen hatten Einwohner telefonisch von einem Objekt berichtet, dass urplötzlich vom Himmel gefallen sei. Eine Sprecherin der Rettungsdienste sagte, es seien Notrufe eingegangen. Der Besitzer des Feldes um die angebliche Einschlagstelle nutzte die Gunst der Stunde, zäunte den Krater ein und verlangte für Besichtigungen ein Eintrittsgeld von einem Lat (1,40 Euro).

"Zynische Verhöhnung"

Doch schon bald nachdem erste beeindruckende Fotos sowie Videofilme mit einem gut neun Meter breiten, drei Meter tiefen und kräftig rauchenden "Krater" in Medien aufgetaucht waren, gaben die Behörden Entwarnung. "Da ist nichts vom Himmel gefallen, sondern dieser Krater wurde von Menschen gegraben. Und das ist die offizielle Erklärung", zitierte die Nachrichtenagentur BNS den herbeigeeilten Chef-Geologen von der Universität Riga, Girts Stinkulis.

... gefälscht!

... gefälscht!

(Foto: dpa)

"Da hat jemand wohl einen gewaltigen Scherz inszeniert, chemische Elemente verteilt und abgefackelt, um dann die Information über einen angeblichen Meteoriteneinschlag zu verbreiten", meinte auch der Geologe Dainis Ozols nach einer Ortsbesichtigung zur Nachrichtenagentur LETA. Auch Spatenabdrucke und Reste geschmolzenen Metalls, das offenbar in das Loch gegossen worden sei, deuteten auf Menschenhand hin.

Innenministerin Linda Murniece empörte sich über die "zynische Verhöhnung" durch die Firma. Die Behörden veranschlagten die Kosten für Experten, Rettungs- und Sicherheitskräfte auf umgerechnet rund 2800 Euro.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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