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Therapie bei GräserallergieNoch schnell anfangen

04.04.2007, 09:10 Uhr

Wer sich mit Hilfe einer spezifischen Immuntherapie (SIT) gegen Gräserpollen wappnen möchte, sollte jetzt möglichst bald damit beginnen.

Wer sich mit Hilfe einer spezifischen Immuntherapie (SIT) gegen Gräserpollen wappnen möchte, sollte jetzt möglichst bald damit beginnen. Das rät die "Ärzte-Zeitung".

Für die auch Hyposensibilisierung genannte Therapie sei es "höchste Zeit", denn die ersten Gräserpollen fliegen schon Mitte April durch die Luft. Ziel der Therapie ist es, die Allergiesymptome und den Verbrauch von Medikamenten sowie das Risiko auf allergisches Asthma herabzusetzen.

Um kurz vor dem Start der Gräserpollen-Saison, die sich bis zum Oktober hinziehen kann, noch eine Schutzwirkung zu erzielen, ist eine "Kurzzeit-Hyposensibilisierung" nötig. Das erklärt Anja Schwalfenberg vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) in Mönchengladbach. Die Prozedur, bei der die Allergie auslösende Substanz in mehreren Dosen verabreicht wird, muss aber in den folgenden beiden Jahren wiederholt werden. Auch eine "klassische Hypo" erstreckt sich über drei Jahre.

Menschen, die neben einer Gräser- auch an einer Baumpollen-Allergie leiden, sollten mit der Hyposensibilisierung aber besser noch warten: "Es hat gerade die Birkenpollen-Saison angefangen", sagt Anja Schwalfenberg. Kommt zur dadurch ausgelösten Belastung diejenige durch die "Hypo" hinzu, kann das für den Körper zu viel werden. "Wenn man gegen Birkenpollen allergisch ist, die bis etwa Ende Mai fliegen, könnte man im Juli oder klassischerweise im Herbst mit der Therapie anfangen." Entscheiden müsse das aber der Arzt von Fall zu Fall.

Wird ein Allergiker trotz Desensibilisierung gegen Baumpollen weiterhin von Niesattacken geplagt, sollte er sich auf Eschen- und Fliederpollen testen lassen. Bisher seien Experten davon ausgegangen, dass Patienten, die gegen Baumpollen wie Birke und Buche sensibilisiert wurden, auch gegen Pollen der Ölbaumgewächse wie Esche und Flieder geschützt sind, sagte der Allergologe Jochen Bossert aus Mannheim der "Ärzte-Zeitung". Das sei aber offenbar nicht der Fall.

Menschen, die nach einer Hyposensibilisierung auf Baumpollen immer noch Symptome zeigen, sollten deshalb nach der Saison zusätzlich gegen Eschen- oder Fliederpollen desensibilisiert werden. Der Arzt rät, sich schon beim Verdacht auf eine Allergie gegen Birken- oder Buchenpollen auch auf Eschen- oder Fliederpollen testen zu lassen.