Ansteckung über die AugenRS-Virus bei Kindern
Kinder können sich auch über die Augen mit einem Atemwegsinfekt anstecken. Das so genannte RS-Virus könne vor allem bei kleinen Kindern von der Bindehaut aus ins Lungengewebe gelangen.
Kinder können sich auch über die Augen mit einem Atemwegsinfekt anstecken. Das so genannte RS-Virus (Respiratory syncitial virus) könne vor allem bei kleinen Kindern zunächst eine Bindehautentzündung auslösen und dann ins Lungengewebe gelangen. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne zusammen mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in München hin.
Der RS-Virus grassiere vor allem im Winter und Frühjahr und werde nicht nur über Tröpfchen, sondern auch über die Hände übertragen, erklärt DGP-Präsident Prof. Dieter Köhler. Deswegen sollten Eltern von kleinen Kindern sich nach dem Kontakt mit erkälteten Menschen gründlich die Hände waschen.
Kinder unter zwei Jahren leiden besonders unter RS-Viren. Erwachsene und ältere Kinder werden von einer Infektion nur leicht beeinträchtigt. Bei Kleinkindern und Säuglingen könne sogar eine Behandlung im Krankenhaus notwendig werden, erklärt BVKJ-Präsident Wolfram Hartmann.
Die Krankheit beginnt mit schnupfenähnlichen Symptomen wie einer laufenden Nase oder Niesen. Diese verschlimmern sich im Laufe weniger Stunden, und das Kind bekommt Fieber von 38,5 bis 40 Grad sowie Husten. Nach zwei bis drei Tagen erreicht die Krankheit ihren Höhepunkt. Dann fällt den Kindern das Atmen schwer und schmerzt auch. Geräusche in der Brust, Blässe und eine bläuliche Verfärbung der Lippen und unterhalb der Fingernägel seien Anzeichen dafür, dass der Zustand sehr ernst geworden ist, warnt Hartmann. In dem Fall sollte unbedingt ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Eltern sollten bei einer Atemwegsinfektion vor allem darauf achten, dass ihr Kind frei atmen kann. Dafür könne zum Beispiel der Kopfteil des Bettes erhöht werden. Außerdem sollten die Eltern sicher gehen, dass ihr Kind ausreichen trinkt. Bestimmte Medikamente können die Atemwege erweitern und so das Atmen erleichtern. Manche Kinder müssen aber sogar beatmet werden, sagt Köhler.
Internet: www.lungenaerzte-im-netz.de,