Wissen

"Aufgeblasene" Ohrenquallen Rätsel in der Kieler Förde

Ein massenhaftes Auftauchen von "aufgeblasenen" Ohrenquallen in der Kieler Förde stellt Wissenschaftler vor ein Rätsel. Tausende der Tiere an der Wasseroberfläche hatten bei Passanten angesichts des völlig ungewohnten Anblicks große Verwunderung ausgelöst.

"Auf dieses Phänomen sind wir bisher noch nicht gestoßen", sagte der Meeresbiologe Prof. Ulrich Sommer. Die stärkste Konzentration der Ohrenquallen (Aurelia aurita) war zu Wochenbeginn in der Innenförde beobachtet worden. "Sehr viele Quallen haben Gasblasen, die sie an die Oberfläche auftreiben lassen", schilderte Sommer. "Was sonst über mehrere Meter Wassertiefe verteilt ist, wurde jetzt alles an die Oberfläche getrieben."

Infolge der Kieler Woche?

Der Wissenschaftler brachte einen möglichen Zusammenhang zur Kieler Woche ins Spiel, die in der Nacht zum Montag zu Ende gegangen war. "Man kann sich vielleicht vorstellen, dass bei der Kieler Woche durch die Schrauben von den vielen Schiffen extrem viele Luftblasen im Wasser erzeugt und von den Quallen eingefangen wurden. Wenn sie in den Gastrointestinalraum kommen, werden die Quallen die Luftblasen nicht mehr los und treiben auf wie ein Luftballon", nannte Sommer als eine mögliche Variante. "Und wahrscheinlich sterben sie auch daran."

Was sonst die Ursache für das Phänomen sein könnte, sei nicht bekannt, sagte der Wissenschaftler. Die derzeitige Quallendichte entspricht nach seinen Beobachtungen dem Aufkommen in starken Quallenjahren. Gesundheitliche Sorgen müssten sich Badende nicht, machen, sagte Sommer. "Die Ohrenquallen sind für Menschen harmlos."

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen