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Schuld ist der Mensch Viele Säugetiere sterben aus

Nach aktuellen Schätzungen des World Wide Fund for Nature (WWF) leben weltweit nur noch rund 3200 Tiger in freier Wildbahn.

Nach aktuellen Schätzungen des World Wide Fund for Nature (WWF) leben weltweit nur noch rund 3200 Tiger in freier Wildbahn.

(Foto: picture alliance / dpa)

Australische Wissenschaftler sagen ein großes Artensterben bei Säugetieren bis zum Jahr 2050 vorher. Betroffen sind vor allem Zentralafrika und Mexiko.

In mehreren Ländern Zentralafrikas sowie in Mexiko drohen bis zum Jahr 2050 besonders viele Säugetierarten auszusterben. Das berichtet eine Gruppe um Piero Visconti von der James-Cook-Universität im australischen Townsville. Die Studie ist in den "Philosophical Transactions" der Royal Society erschienen. Ihr liegt eine Simulation zugrunde.

In dem Computermodell wurde der Einfluss des Menschen auf insgesamt 5086 an Land lebende Säugertierarten untersucht. Dazu dienten unter anderem Daten und Annahmen des "Millennium Ecosystem Assessment". Diese Initiative der Vereinten Nationen ermittelt den Einfluss des Menschen auf die globalen Ökosysteme und hat dazu mehrere Szenarien entwickelt. Diese unterscheiden sich unter anderem darin, ob ein Land rechtzeitig Naturschutzmaßnahmen ergreift - oder erst dann reagiert, wenn das Wohlergehen des Menschen bereits bedroht ist.

Mit diesem Modell kalkulierten die Forscher, wie viel geeignete Lebensräume den Tieren im Jahr 2050 zur Verfügung stehen. Eines der Ergebnisse: In Mexiko, Nigeria, Angola, Tansania oder Kamerun ist das Risiko fürs Artensterben besonders groß. Dort gehen im schlimmsten Szenario mindestens 30 Prozent des Lebensraums für die Tiere verloren. Auch die Tiere in den USA geraten zunehmend unter Druck. In Europa ist der Bestand bei weitem nicht so stark gefährdet.

Bereits jetzt sei ein Viertel aller Säugetierarten (1144 Arten), über die es genügend Informationen gebe, vom Aussterben bedroht, notieren die Forscher. Seit dem Jahr 1500 sind demnach weltweit 76 Arten sowie 7 Unterarten von Säugetieren ausgestorben. 2 weitere lebten nur noch in Gefangenschaft. Die Hauptgründe für den Rückgang sind die Zerstörung des Lebensraumes - dies trifft 40 Prozent aller Säugetiere. Die Jagd betrifft 19 Prozent.

Das Team verlangt ein entschiedenes Eintreten für die Umwelt. Dazu gehöre es, den Schutz von Gebieten auch wirklich durchzusetzen. Zudem müsse die Produktivität mit neuen Technologien gesteigert werden. Auch gelte es, die Zahl der Menschen zu stabilisieren, Ernteverluste und die Folgen des Klimawandels zu minimieren.

Quelle: ntv.de, dpa

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