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Jeder Fünfte über 40 betroffenWenn die Manneskraft geht

25.06.2007, 10:03 Uhr

Das Nachlassen der "Manneskraft" ist ein Tabuthema, obwohl Erektionsstörungen häufiger auftreten als gedacht. Mehr als 20 Prozent aller Männer über 40 berichten in Umfragen von einer verminderten Erektionsfähigkeit.

Das Nachlassen der "Manneskraft" ist ein Tabuthema, obwohl Erektionsstörungen häufiger auftreten als gedacht. Mehr als 20 Prozent aller Männer über 40 berichten in Umfragen von einer verminderten Erektionsfähigkeit.

Bei der erektilen Dysfunktion, auch als Erektionsstörung, Potenzstörung oder Impotenz bezeichnet, kann keine für den normalen Geschlechtsverkehr ausreichende Erektion erreicht werden. Bei der Erektion erweitern sich die Gefäße der Schwellkörper und füllen sich vermehrt mit Blut. Das Zusammenziehen der Muskeln um die Blutgefäße verhindert das schnelle Abfließen des Blutes und hält so die Erektion aufrecht.

"Gelegentliche Erektionsstörungen sind normal und können in jedem Alter vorkommen", beruhigt Dr. Nenad Djakovic, Oberarzt an der Urologischen Universitätsklinik Heidelberg. "Wenn die Probleme aber über längere Zeit andauern, sollte ein Arzt aufgesucht werden." Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass häufig organische Ursachen mitverantwortlich sind, wie Begleitsymptome von Herz-Kreislauferkrankungen oder eines Diabetes mellitus. Ein neu aufgetretener Erektionsverlust kann selten auch Vorbote eines drohenden Herzinfarktes sein. Mit zunehmendem Alter führen abnehmendes sexuelles Verlangen aufgrund verminderter Hormonproduktion sowie altersbedingte Schädigungen der Schwellkörper und der zuführenden Blutgefäße zum Nachlassen der Erektionsfunktion.

Die Potenzfunktion ist von großer Bedeutung für das Selbstbild und das Selbstwertgefühl des Mannes. So kann eine erlittene Erektionsstörung beim nächsten sexuellen Kontakt zu einem erhöhten Leistungsdruck führen, was wiederum die Probleme verstärken kann.

"Psychische Probleme sollten gemeinschaftlich mit der Partnerin oder dem Partner besprochen werden, auch unter Zuhilfenahme eines Arztes oder Psychologen", rät Dr. Jens Bedke, Urologische Universitätsklinik Heidelberg. "Vermieden werden sollten der übermäßige Genuss von Alkohol und Zigaretten."

Bei wiederholten Erektionsstörungen innerhalb kurzer Zeit sollte ein Arzt abklären, ob psychische oder organische Ursachen vorliegen. So besteht die Möglichkeit einer gezielten Therapie durch die Einnahme von Medikamenten oder Verwendung von Erektionshilfen. In bestimmten Fällen ist auch eine Operation zur Wiederherstellung der Erektionsfähigkeit möglich.

Um das Thema öffentlich zu diskutieren, Treffen sich Experten aus ganz Deutschland beim 2. Heidelberger Gesundheitstag am 30. Juni 2007. Unter dem Motto "Das impotente Paar" soll über Ursachen und Therapien bei Erektionsstörungen gesprochen werden. (idw)