Sie sind erst zum zweiten Mal bei einer WM dabei, sie haben ihre Trikots selbst gekauft, in der günstigeren Freizeitversion: An Selbstbewusstsein mangelt es den Nordkoreanern vor der WM in Südafrika trotzdem nicht, obwohl sie in einer Gruppe mit Portugal und der Elfenbeinküste spielen - und mit Brasilien.

Nordkoreas Fußballer gehen die WM in Südafrika trotz der schwersten Vorrundengruppe äußerst optimistisch an. "Wir können gegen Brasilien gewinnen. Jeder von uns denkt an dieses Spiel", sagte Stürmer Jong Tae-Se (Kawasaki Frontale/Japan) nach dem Training in Tembisa bei Johannesburg. Nach dem Auftaktspiel gegen den fünfmaligen Weltmeister am Dienstag trifft Nordkorea bei seiner ersten Endrundenteilnahme seit 44 Jahren auf Portugal und die Elfenbeinküste. Der streng abgeschottete Staat erlaubte den Medien das erste Mal seit seiner Ankunft in Südafrika einen kurzen Blick auf das Training.

Jong, der bei der von einer Massenpanik überschatteten 1:3-Testspielniederlage am Sonntag gegen Nigeria am Sonntag den nordkoreanischen Treffer erzielt hatte, verglich sein Team mit der deutschen Mannschaft: "Unsere Mentalität gleicht Deutschland", sagte der 26-Jährige und bezeichnete die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw als die beste der Welt.

Nordkorea hatte bei seiner einzigen WM-Teilnahme 1966 beim 1:0 gegen Italien in England für eine echte Sensation gesorgt und das Viertelfinale erreicht. An einen ähnlichen Coup glaubt Jong auch diesmal: "Wir wollen wieder bei der WM überraschen."