Gefährliche Shows in Indonesien Königskobra tötet Sängerin auf der Bühne
08.04.2016, 11:03 Uhr
Irma Bule versuchte mit Schlangenshows Geld zu verdienen, um ihre Familie zu unterstützen.
(Foto: facebook.com/Irma Bule)
Mit Schlangen auf der Bühne verführerisch tanzen - das Publikum in Indonesien liebt solche Shows. Doch das kostet einer jungen Sängerin nun das Leben. Während ihrem Auftritt schnappt die Kobra zu - 45 Minuten singt die Künstlerin weiter, dann bricht sie zusammen.
Die Tendenz zu immer spektakuläreren, gefährlicheren Shows ist auch in Deutschland bekannt. In Indonesien hat sie jetzt für einen besonders tragischen Bühnentod gesorgt: Die Popsängerin Irma Bule ist im Westen der Insel Java während ihres eigenen Auftritts an einem Schlangenbiss gestorben, wie unter anderem das "Time Magazine" berichtet.
Die 26-jährige Musikerin war auf eine Königskobra getreten, die Bestandteil ihrer Performance war - und hatte angeblich auch nach dem hochgiftigen Biss noch 45 Minuten weitergesungen. In einem Interview erklärte ihre Mutter, dass Bule dazu angehalten wurde, mit dem Tier zu interagieren, doch der Mund der Schlange sei nicht zugeklebt gewesen.
Erst nach dieser erstaunlich langen Zeit sei Bule unter Krampfanfällen auf der Bühne zusammengebrochen und schließlich in einem nahegelegenen Krankenhaus gestorben, berichten mehrere Medien. Offenbar soll sie auch ein Gegengift abgelehnt haben, um mit dem Auftritt weitermachen zu können. Sie habe angeblich nicht gewusst, dass die Giftzähne der Schlange nicht entfernt worden waren.
Dem Bericht zufolge ist der tragische Tod auch Anzeichen eines gesellschaftlichen Problems: Viele junge Frauen versuchten in Indonesien mit Sangesdarbietungen die Familie finanziell zu unterstützen - Auftritte mit Schlangen seien dabei für ein geringfügig höheres Salär gut. 20 Dollar bekommen die Sänger laut dem "Time Magazine" für ihre Performance - 25 Dollar, wenn eine Schlange dabei ist.
Quelle: ntv.de, hla/spot