Panorama

Gefährdete Orte am Atlantik Paris will Hausbesitzer enteignen

Überschwemmungen zwischen La Rochelle und L'Aiguillon-sur-Mer.

Überschwemmungen zwischen La Rochelle und L'Aiguillon-sur-Mer.

(Foto: dpa)

Auswirkungen des Klimawandels erreichen immer mehr Orte auch in Europa. In Frankreich sollen jetzt tausende Häuser abgerissen werden, denen kein Schutz vor dem Atlantik gewährt werden kann. Die Hausbesitzer sollen notfalls enteignet werden.

Erst hat der Sturm "Xynthia" in Februar schwere Schäden im Westen Europa verursacht, jetzt planen französische Behörden über 1500 Häuser in hochwassergefährdeten Gebieten abzureißen. Dagegen formiert sich massiver Widerstand.

Die Feriensiedlungen in der Nähe von La Rochelle gehören zu den gefährdeten Regionen.

Die Feriensiedlungen in der Nähe von La Rochelle gehören zu den gefährdeten Regionen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der französische Staat habe "willkürlich" Bereiche ausgewiesen, die angeblich in der Gefahrenzone an der Atlantikküste liegen, sagte Thierry Demaegdt, Vorsitzender einer Bürgerinitiative in der westfranzösischen Gemeinde Charron. 15 Bürgermeister des Verwaltungsgebiets Charente-Maritime warfen den Behörden vor, über den Kopf der Bevölkerung hinweg zu entscheiden.

Durch den Sturm "Xynthia" waren in Frankreich im Februar 53 Menschen ums Leben gekommen. Allein im Badeort La Faute-sur-Mer in der Nähe der Hafenstadt La Rochelle starben 29 Menschen. An den Deichen wurden viele Bewohner im Schlaf von dem Hochwasser überrascht und ertranken teils in ihren Häusern.

Jetzt sollen insgesamt 1510 Häuser in den Gebieten Vendée und Charente-Maritime abgerissen werden. Die Eigentümer sollen entschädigt werden - im Schnitt erhalten sie 250.000 Euro. Notfalls will der Staat die Eigentümer aber auch enteignen, um den Abriss zu ermöglichen.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen