Einladung zum nächsten Termin Arbeitsamt erinnert per SMS
25.04.2013, 07:56 UhrImmer mehr Hartz-IV-Empfänger werden in Deutschland mit Sanktionen belegt, weil sie ihre Termine beim Arbeitsamt versäumen. So wurden 2012 über eine Million Strafen ausgesprochen. Um das zu verhindern, können sich Hartz-IV-Empfänger jetzt per SMS an ihren Termin erinnern lassen - aber nur, wenn sie das auch wollen.
Hartz-IV-Empfänger erhalten auf Wunsch demnächst eine Erinnerungs-SMS, damit sie ihren Termin beim Jobcenter nicht vergessen. Diesen Schritt wolle man voraussichtlich ab Ende April machen, um die Zahl der versäumten Termine zu verringern, sagte Heinrich Alt, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit (BA), der "Leipziger Volkszeitung".
"Wir sehen hierin eine einfache Möglichkeit, insbesondere Jugendliche noch mal kurzfristig auf den Termin bei ihrem Berater hinzuweisen." Den SMS-Service biete man aber nur auf Wunsch an. Die BA reagiert damit auf die gestiegenen Sanktionen gegen Hartz-IV-Empfänger. In den allermeisten Fällen seien Strafkürzungen verhängt worden, weil sie Jobcenter-Termine versäumt hätten.
Über eine Million Strafen verhängt
Die verhängten Strafen hatten im vergangenen Jahr einen neuen Rekordstand erreicht. Die Arbeitsagenturen sprachen 2012 über eine Millionen Strafen aus, das sind elf Prozent mehr als im Vorjahr. Dieser Anstieg geht laut BA allein auf eine Zunahme der Meldeversäumnisse zurück.
Im gesamten Jahr wurden demnach 1,025 Millionen Sanktionen ausgesprochen. Diese können von einer Kürzung des Arbeitslosengeldes II bis hin zur völligen Streichung der Zahlung reichen. Die Behörde warnte vor einer vorschnellen Interpretation. "Gemessen an der Gesamtzahl der Leistungsberechtigten haben die Jobcenter nur wenige Menschen sanktioniert", sagte Alt.
Sanktionen seien immer das letzte Mittel, sagte Alt. Die geringe Sanktionsquote zeige, "dass die Spielregeln von der deutlichen Mehrheit der Kunden akzeptiert werden". Es dürfe nicht vergessen werden, dass die Grundsicherung von Steuerzahlern finanziert werde, "also auch von der Kassiererin, dem Dachdecker oder der Altenpflegerin".
Quelle: ntv.de, ppo/dpa