Politik

Truppenstandort übergeben Bundeswehr verlässt Feisabad

Bis 2014 sollen die internationalen Truppen vollständig aus Afghanistan abziehen.

Bis 2014 sollen die internationalen Truppen vollständig aus Afghanistan abziehen.

(Foto: dapd)

Zwischenzeitlich sind hier 500 deutsche Soldaten stationiert. Doch jetzt packt auch der letzte seine Sachen und verlässt das große Camp im Nordosten Afghanistans. Die Bundeswehr übergibt in Feisabad die Schlüssel an die afghanischen Truppen.

Die Bundeswehr hat eines ihrer drei großen Camps in Afghanistan verlassen. Nach acht Jahren Präsenz in der Region übergab sie am Dienstag den Truppenstandort Feisabad an die Afghanen. Damit seien die letzten Kräfte der Internationalen Schutztruppe Isaf aus dem Nordosten Afghanistans abgezogen, sagte ein Sprecher des Auswärtige Amtes in Berlin. Die deutschen Entwicklungshilfeprojekte in der Region würden jedoch fortgeführt.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) bezeichnete den Abbau des Feldlagers in Feisabad, in dem rund 250 deutsche und 160 mongolische Soldaten stationiert waren, als einen wichtigen Schritt. Trotz der Rückschläge und Schwierigkeiten komme man dem Ziel näher, die internationalen Kampftruppen bis Ende 2014 abzuziehen und die Verantwortung für die Sicherheit in die Hände der Afghanen zu legen. "Klar ist: Der Weg zum Frieden in Afghanistan ist noch lang, aber wir wollen und werden ihn weiter gehen."

Zukünftig werde das Gelände unter anderem von einer Teilgruppe der afghanischen Polizei genutzt, teilte das Auswärtige Amt mit. Die Deutschen hatten bereits im Januar die Verantwortung für die Sicherheit in Feisabad an die afghanische Armee und Polizei übergeben. Danach begann der Abzug der ersten der gut 5000 Soldaten am Hindukusch.

Seit dem 1. Juli war das Lager in der Bergregion abgebaut worden, Dutzende Soldaten hatten dazu das Logistik-Personal verstärkt. 140 Fahrzeuge, die meisten davon geschützt oder gepanzert, mussten in das größte deutsche Camp am Flughafen in Masar-i-Scharif gebracht und von dort in die Heimat geflogen werden. Einige der 200 Container, die etwa als Unterkünfte oder als Büros dienten, sollten allerdings stehenbleiben.

Unterdessen gehen die Angriffe der Taliban weiter. Bei mehreren Bombenanschlägen sind insgesamt acht Menschen, darunter fünf Polizisten, getötet worden. Vier Polizisten starben nach Polizeiangeben in einem Hinterhalt im dem Bezirk Dasht-e-Archi in der Provinz Kundus. In der Provinz Helmand kamen drei Zivilisten ums Leben, als ihr Auto auf eine Bombe fuhr, wie das Büro des Gouverneur berichtete. Nur eine Stunde später wurde ebenfalls in Helmland eine weitere Bombe gefunden. Der Polizist, der sie entschärfen wollte, starb. Zwei weitere Beamte wurden bei der Explosion verletzt.

Quelle: ntv.de, dpa

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