Politik

80 Millionen gehortete Telefone Grüne fordern Handy-Pfand

Fast 80 Millionen Handys horten die Deutschen in ihren Schubladen - und es werden immer mehr. Die Grünen fordern nun ein Pfand beim Kauf eines neuen Handys. Die Sammel- und Recyclingquote bei Elektroschrott müsse deutlich erhöht werden.

Die umweltpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Dorothea Steiner, hat ein Handy-Pfand in Höhe von zehn Euro beim Kauf eines neuen Geräts gefordert. Dies sei ein erster Schritt, um den Wildwuchs an endlich in den Griff zu bekommen sowie die Sammel- und Recyclingquote deutlich zu erhöhen, sagte Steiner der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Dieser Anteil sei bislang "viel zu dürftig". Die Bundestagsfraktion der Grünen bringt an diesem Donnerstag einen entsprechenden Antrag in den Bundestag ein.

Ein effizienteres Elektronikschrott-Recycling diene nicht nur dem Umweltschutz, sondern auch der Sicherung von Ressourcen: "In Handys und anderen Elektrogeräten werden so viele seltene Metalle verarbeitet, dass es unverantwortlich wäre, sie wegzuwerfen", sagte Steiner.

Regelmäßig und in immer schnelleren Abständen kämen neue Geräte auf den Markt, sagte Steiner weiter. "Der Müllberg an Altmodellen wächst so ohne Ende." Rund 80 Millionen lägen in den Schubladen der Deutschen. Mobiltelefone enthielten Gold, Silber und Palladium. "Dieser Schatz muss gehoben werden."

Die Grünen-Politikerin forderte daher höhere Recyclingquoten als von der EU geplant: Bis 2016 müssten 60 statt 45 Prozent der Geräte wiederverwendet werden, bis 2019 müsse die Quote bei 80 Prozent liegen statt 65 Prozent.

Quelle: ntv.de, AFP

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