Politik

500 Millionen Euro in LiechtensteinNeue Steuer-CD aufgetaucht

21.07.2010, 21:34 Uhr

Die deutschen Steuerfahnder können auf einen dicken Fang hoffen: Nach einem Zeitungsbericht wird deutschen Behörden eine CD mit Informationen zu Steuerhinterziehern angeboten. Das Volumen: 500 Millionen Euro. Es wäre die achte dieser CDs, mit der sich die Behörden derzeit befassen.

Den deutschen Finanzbehörden

ist erneut eine Steuer-CD mit Angaben über deutsche Kunden einer Liechtensteiner

Bank angeboten worden. Die

CD soll Daten von hunderten mutmaßlichen Steuerhinterziehern enthalten, die bei der Liechtensteinischen

Landesbank (LLB) insgesamt 500 Millionen Euro versteckt haben sollen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".

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Die CD soll Kunden der Liechtensteinischen Landesbank betreffen. (Foto: dpa)

Die CD sei bereits vor Monaten

der Finanzverwaltung in Schleswig-Holstein angeboten worden. Die Behörden in Kiel

wollten die CD nach einer Stichproben-Analyse angeblich kaufen, schreibt das Blatt.

Dies sei auch bereits mit dem Bundesfinanzministerium abgesprochen worden, eine

endgültige Kaufzusage stehe aber noch aus. Wer der Anbieter ist, sei bislang nicht

bekanntgeworden.

Derzeit beschäftigen sich

deutsche Behörden laut "Süddeutscher Zeitung" mit mindestens sieben solcher

Steuer-CD-Fälle. Schwerpunkt ist . Ende Februar dieses Jahres

verkaufte ein Unbekannter für rund 2,5 Millionen Euro an Finanzbehörden in NRW Daten

deutscher Kunden der Schweizer Bank . Vergangene Woche durchsuchten

Fahnder bundesweit 13 Filialen und Repräsentanzen der Bank. Die Staatsanwaltschaft

Düsseldorf leitete inzwischen etwa ein.

Niedersachsen zahlt 185.000 Euro

Im Juni wurde zudem bekannt,

dass der Bund nach monatelangem mit Niedersachsen eine CD mit Daten

deutscher Steuerbetrüger in der Schweiz gekauft hatte. Die Finanzbehörden rechnen

in diesem Fall mit Mehreinnahmen in zweistelliger Millionenhöhe, bezahlt wurden

für die illegal beschaffte CD 185.000 Euro.

Die umstrittene Datensammlung war zunächst Baden-Württemberg

angeboten worden. Die dortige schwarz-gelbe Landesregierung hatte auf Druck der

FDP den Kauf abgelehnt - will die Daten nun aber mitnutzen. Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums

sind auf der CD mehr als 20.000 Datensätze. Sie enthalten neben Namen und Anschriften

auch Kontostände und bankinterne Angaben.

Quelle: dpa