500 Millionen Euro in LiechtensteinNeue Steuer-CD aufgetaucht
Die deutschen Steuerfahnder können auf einen dicken Fang hoffen: Nach einem Zeitungsbericht wird deutschen Behörden eine CD mit Informationen zu Steuerhinterziehern angeboten. Das Volumen: 500 Millionen Euro. Es wäre die achte dieser CDs, mit der sich die Behörden derzeit befassen.
Den deutschen Finanzbehörden
ist erneut eine Steuer-CD mit Angaben über deutsche Kunden einer Liechtensteiner
Bank angeboten worden. Die
CD soll Daten von hunderten mutmaßlichen Steuerhinterziehern enthalten, die bei der Liechtensteinischen
Landesbank (LLB) insgesamt 500 Millionen Euro versteckt haben sollen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".
Die CD sei bereits vor Monaten
der Finanzverwaltung in Schleswig-Holstein angeboten worden. Die Behörden in Kiel
wollten die CD nach einer Stichproben-Analyse angeblich kaufen, schreibt das Blatt.
Dies sei auch bereits mit dem Bundesfinanzministerium abgesprochen worden, eine
endgültige Kaufzusage stehe aber noch aus. Wer der Anbieter ist, sei bislang nicht
bekanntgeworden.
Derzeit beschäftigen sich
deutsche Behörden laut "Süddeutscher Zeitung" mit mindestens sieben solcher
Steuer-CD-Fälle. Schwerpunkt ist . Ende Februar dieses Jahres
verkaufte ein Unbekannter für rund 2,5 Millionen Euro an Finanzbehörden in NRW Daten
deutscher Kunden der Schweizer Bank . Vergangene Woche durchsuchten
Fahnder bundesweit 13 Filialen und Repräsentanzen der Bank. Die Staatsanwaltschaft
Düsseldorf leitete inzwischen etwa ein.
Niedersachsen zahlt 185.000 Euro
Im Juni wurde zudem bekannt,
dass der Bund nach monatelangem mit Niedersachsen eine CD mit Daten
deutscher Steuerbetrüger in der Schweiz gekauft hatte. Die Finanzbehörden rechnen
in diesem Fall mit Mehreinnahmen in zweistelliger Millionenhöhe, bezahlt wurden
für die illegal beschaffte CD 185.000 Euro.
Die umstrittene Datensammlung war zunächst Baden-Württemberg
angeboten worden. Die dortige schwarz-gelbe Landesregierung hatte auf Druck der
FDP den Kauf abgelehnt - will die Daten nun aber mitnutzen. Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums
sind auf der CD mehr als 20.000 Datensätze. Sie enthalten neben Namen und Anschriften
auch Kontostände und bankinterne Angaben.