Politik

Steuersünder-CD Schweiz droht Deutschland

Im Streit um die CD mit Daten mutmaßlicher Steuersünder droht die Schweiz nun mit der Veröffentlichung von Kontendaten deutscher Amtsträgern. Ein deutscher Multimillionär zeigt inzwischen die UBS an; die Bank habe ihm Angebote zur Steuerhinterziehung gemacht.

Hier handelt es sich um die Fastnacht im Schweizer Lötschental.

Hier handelt es sich um die Fastnacht im Schweizer Lötschental.

(Foto: dpa)

Die konservative Schweizerische Volkspartei (SVP) droht im Streit um Steuerdaten mit einer Veröffentlichung der Konten von deutschen Amtsträgern. "Falls Deutschland gestohlene Bankdaten kauft, werden wir auf eine Gesetzesänderung hinarbeiten, dass sämtliche Schweizer Konten von deutschen Personen, die öffentliche Ämter bekleiden, offengelegt werden müssen", sagte SVP-Nationalrat Alfred Heer der "Bild"-Zeitung.

Nach Angaben des Chefs der SVP im Kanton Zürich und Präsident des Bundes der Steuerzahler Schweiz gibt es Hinweise, dass zahlreiche deutsche Politiker und Richter in Liechtenstein und der Schweiz Konten oder Stiftungen unterhielten. "Die ersten Informationen darüber werden uns schon angeboten", sagte Heer dem Blatt.

Deutschland hatte grünes Licht für den Kauf einer CD mit Steuerdaten von rund 1500 Bundesbürgern gegeben. Die Informationen von Schweizer Konten könnten deutsche Steuersünder entlarven und dem Staat Millionen-Einnahmen sichern. Die Schweizer Regierung kritisierte den Datenkauf scharf.

Multimilionär zeigt Bank an

Nach Informationen der "Frankfurter Rundschau" hat ein deutscher Multimillionär unterdessen bei der Frankfurter Staatsanwaltschaft Strafanzeige gegen das Management der deutschen UBS-Filiale eingereicht. Er bezichtigt demnach die Bank, ihm Angebote zur Steuerhinterziehung gemacht zu haben. "Ich hätte niemals gedacht, dass die UBS eine Spielhölle ist", sagt der Großunternehmer der Zeitung.

Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Doris-Möller Scheu bestätigte den Eingang der Anzeige. Die Hauptvorwürfe der Strafanzeige lauten demnach Betrug, Untreue und versuchte Nötigung. Die UBS hat nach eigenen Angaben inzwischen eine interne Untersuchung eingeleitet. Sollten sich die Vorwürfe erhärten, werde man "Maßnahmen ergreifen", teilte die Bank der "FR" mit.

Quelle: ntv.de, AFP/rts

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