Politik

Der Staat als DealerUruguay erwägt Hasch-Monopol

21.06.2012, 12:56 Uhr
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Die Regierung findet: Nicht die Droge ist das Problem, sondern das Verbot. (Foto: picture alliance / dpa)

Kiffen ist in Uruguay nicht verboten. Die Produktion und der Verkauf von Marihuana dagegen schon. Um des Problems Herr zu werden, geht die Regierung in dem südamerikanischen Land jetzt neue Wege. Sie will ein staatliches Haschisch-Monopol aufbauen und künftig selbst Joints an zuvor registrierte Kunden verkaufen.

Die Regierung in Uruguay

will die Produktion und den Verkauf von Marihuana übernehmen. Damit will das südamerikanische

Land die Drogenkriminalität bekämpfen. "Das Verbot von gewissen Drogen führt

zu mehr gesellschaftlichen Problemen als die Droge selbst", sagte Verteidigungsminister

Eleuterio Fernández Huidobro bei der Präsentation des Gesetzesentwurfs. "Das

hat verheerende Folgen."

Die Regelung, die noch das

Parlament passieren muss, sieht vor, dass nur noch der Staat die Droge an registrierte

Konsumenten verkaufen darf. Auch der Preis für die Joints würde von der Regierung

festgelegt.

Das Gesetz sei Teil eines

Maßnahmenpakets mit dem Ziel, die Sicherheitslage im Land zu verbessern, sagte der

Minister. Das geplante Marihuana-Monopol sei in seiner Art nicht neu, erklärte Fernández

Huidobro: "Der Staat besitzt bereits ein Monopol auf die Droge Alkohol."

Die Regierung schätzt, dass bis zu 150.000 Marihuana-Konsumenten von der neuen Regelung

betroffen sein könnten. Der private Konsum von Haschisch ist in Uruguay nicht verboten.

Quelle: ntv.de, dpa