Der Staat als DealerUruguay erwägt Hasch-Monopol

Kiffen ist in Uruguay nicht verboten. Die Produktion und der Verkauf von Marihuana dagegen schon. Um des Problems Herr zu werden, geht die Regierung in dem südamerikanischen Land jetzt neue Wege. Sie will ein staatliches Haschisch-Monopol aufbauen und künftig selbst Joints an zuvor registrierte Kunden verkaufen.
Die Regierung in Uruguay
will die Produktion und den Verkauf von Marihuana übernehmen. Damit will das südamerikanische
Land die Drogenkriminalität bekämpfen. "Das Verbot von gewissen Drogen führt
zu mehr gesellschaftlichen Problemen als die Droge selbst", sagte Verteidigungsminister
Eleuterio Fernández Huidobro bei der Präsentation des Gesetzesentwurfs. "Das
hat verheerende Folgen."
Die Regelung, die noch das
Parlament passieren muss, sieht vor, dass nur noch der Staat die Droge an registrierte
Konsumenten verkaufen darf. Auch der Preis für die Joints würde von der Regierung
festgelegt.
Das Gesetz sei Teil eines
Maßnahmenpakets mit dem Ziel, die Sicherheitslage im Land zu verbessern, sagte der
Minister. Das geplante Marihuana-Monopol sei in seiner Art nicht neu, erklärte Fernández
Huidobro: "Der Staat besitzt bereits ein Monopol auf die Droge Alkohol."
Die Regierung schätzt, dass bis zu 150.000 Marihuana-Konsumenten von der neuen Regelung
betroffen sein könnten. Der private Konsum von Haschisch ist in Uruguay nicht verboten.