Reise

Reiselust größer als Geldbeutel Deutsche beim Urlaub knausriger

Die Lust zu verreisen ist nach wie vor groß, nur das Budget kann da nicht mithalten: Bei ihren Reisen werden die Deutschen laut einer Studie immer sparsamer. 2010 gaben sie dafür deutlich weniger aus als zuvor. Beliebtestes Ziel blieb Deutschland vor Spanien, Italien und der Türkei.

Reiselust ist da: Zelt bei der Reisemesse Hamburg, in dem Reisegeschichten erzählt werden.

Reiselust ist da: Zelt bei der Reisemesse Hamburg, in dem Reisegeschichten erzählt werden.

(Foto: dpa)

Die Deutschen werden bei ihren Urlaubsreisen einer Studie zufolge immer knausriger. Im vergangenen Jahr gaben die Bundesbürger für ihre Reisen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast 100 Euro weniger aus, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen hervorgeht. Durchschnittlich ließen sich die Deutschen ihre Urlaubsreise 944 Euro kosten - inklusive aller Ausgaben bis hin zu Trinkgeld und Souvenirs. Dabei blieben sie durchschnittlich 12,5 Tage weg.

"Die Reiselust kennt keine Grenzen, das Urlaubsbudget schon", sagte der wissenschaftliche Leiter des Instituts, Ulrich Reinhardt. Viele Menschen wollten lieber günstig wegfahren, als zu Hause zu bleiben. Den Sparzwang dürften letztlich auch die großen deutschen Reisekonzerne wie TUI oder Thomas Cook (Neckermann Reisen) zu spüren bekommen.

"Die Reiselust kennt keine Grenzen, das Urlaubsbudget schon": Die beliebtesten Reiseziele der Deutschen liegen in Europa, Überseereisen unternahmen etwa 11 Prozent.

"Die Reiselust kennt keine Grenzen, das Urlaubsbudget schon": Die beliebtesten Reiseziele der Deutschen liegen in Europa, Überseereisen unternahmen etwa 11 Prozent.

(Foto: dpa)

Insgesamt waren im vergangenen Jahr 52 Prozent der Deutschen fünf Tage oder länger unterwegs - gut zwei Prozentpunkte mehr als zuletzt. Dabei blieb das eigene Land weiterhin das beliebteste Reiseziel (37 Prozent verbrachten laut Tourismusanalyse  hierzulande ihren Urlaub), gefolgt von Spanien, Italien, der Türkei und Österreich. In das von der Schuldenkrise gebeutelte Griechenland reisten im vergangenen Jahr zehn Prozent weniger Deutsche. Gewinner der Reisesaison 2010 war Kroatien, das sich an Griechenland vorbei auf Rang fünf schob. 11,6 Prozent unternahmen Fernreisen nach Übersee.

Bei den jüngsten Krisen wie in Tunesien oder Ägypten habe sich gezeigt, dass die Deutschen ihre Reiseziele bewusster auswählten und bei Krisen verstärkt umbuchen. Meist sei ihr Wegbleiben jedoch nur von kurzer Dauer. "Auch Ägypten und Tunesien können langfristig wieder beliebte Reiseziele der Deutschen sein. Ob jedoch die Touristen schon in diesem Sommer wieder zurückkommen, ist fraglich. Diesmal könnte es etwas länger dauern", sagte Reinhardt. Das Institut hatte für seine Studie 4000 Bundesbürger ab 14 Jahren befragt.

Quelle: ntv.de, rts/AFP

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