Abschreckende russische Visaregeln Deutsche bleiben weg
17.03.2011, 07:23 Uhr
Warten auf Touristen: Historische Pferdekutsche für Stadtrundfahrten vor der prachtvollen Fassade der Eremitage in St. Petersburg, eines der größten Museen der Welt
(Foto: picture alliance / dpa-tmn)
Verschärfte russische Visaregeln haben zu einem Einbruch der Touristenzahlen aus Deutschland geführt. Im ersten Quartal 2011 seien diese im Vergleich zum Vorjahrszeitraum auf etwa ein Drittel geschrumpft, klagte die Sprecherin der Tourismusunion, Irina Tjurina, nach Angaben der Agentur Interfax in Moskau.
Deutsche, die etwa die frühere Zarenmetropole St. Petersburg oder Moskau besuchen wollen, müssen seit 1. November 2010 eine Verdienstbescheinigung beim Visumantrag vorlegen. Umgekehrt gilt das schon seit Jahren für Russen. "Die Deutschen sind so etwas nicht gewöhnt", sagte Tjurina.
Auch deutsche Unternehmer, die russische Geschäftsreisende einladen, schimpfen seit langem über die Visapraxis der Konsulate. Nach Einschätzung politischer Beobachter will Russland mit der Verschärfung Druck auf die Bundesregierung ausüben, die Visaregeln für Russen zu lockern oder ganz aufzuheben. Nach Angaben von Tjurina reisten 2010 insgesamt 470.000 deutsche Touristen nach Russland.
Quelle: ntv.de, dpa