Fußball

Gute Leistung, trotzdem raus Leverkusen scheitert in Paris mit Würde

Nur sechs Minuten nach der Bayer-Führung glich Marquinhos für Paris St. Germain aus. Danach war der Favorit besser im Spiel.

Nur sechs Minuten nach der Bayer-Führung glich Marquinhos für Paris St. Germain aus. Danach war der Favorit besser im Spiel.

(Foto: dpa)

Für Bayer Leverkusen ist das Achtelfinale der Champions League wie erwartet Endstation. Nach dem Debakel daheim verliert Bayer zwar auch das Rückspiel bei Paris St. Germain. Dabei zeigt die Werkself aber ihre beste Leistung seit Wochen.

Per Kopf hatte Sidney Sam die Gäste aus Leverkusen in der 6. Minute in Führung gebracht.

Per Kopf hatte Sidney Sam die Gäste aus Leverkusen in der 6. Minute in Führung gebracht.

(Foto: REUTERS)

Bayer Leverkusen hat sich mit Anstand aus der Champions League verabschiedet. Der Bundesliga-Dritte verlor beim französischen Fußball-Meister Paris St. Germain zwar 1:2 (1:1), konnte eine erneute Klatsche wie im Hinspiel aber verhindern. Drei Wochen nach der 0:4-Blamage brachte Sidney Sam den Werksclub überraschend in Führung (6.).

Doch Marquinhos (13.) und Ezequiel Lavezzi (53.) drehten die Partie und schossen den erwarteten Sieg für das Star-Ensemble von der Seine heraus. Simon Rolfes scheiterte mit einem schwach geschossenen Foulelfmeter an Schlussmann Salvatore Sirigu (28.). Emre Can sah in der 68. Minute nach einer Schwalbe die Gelb-Rote Karte.

Paris St. Germain - Leverkusen 2:1 (1:1)

Tore: 0:1 Sam (6.), 1:1 Marquinhos (13.), 2:1 Lavezzi (53.)
Bes. Vork.: Sirigu hält FE von Rolfes (28.)

Paris: Sirigu - Jallet, Marquinhos, Silva, Digne - Cabaye - Pastore, Rabiot - Cavani (85. Camara), Ibrahimovic (72. Menez), Lavezzi (62. Lucas)
Leverkusen: Leno - Donati, Wollscheid, Toprak, Guardado - Reinartz (78. Wagener) - Can, Rolfes - Sam (67. Brandt), Derdiyok, Castro (67. Son)

Referee: Ivan Bebek Zus.: 45.596
Schüsse: 15:9 Ecken: 5:5 Ballbes.: 60:40

Insgesamt aber zeigte die zuletzt so verunsicherte Mannschaft von Bayer-Cheftrainer Sami Hyypiä vor 46.000 Zuschauern im Prinzenpark-Stadion eine engagierte Leistung und vermied drei Tage vor dem Bundesliga-Auswärtsspiel beim FC Bayern München einen weiteren Tiefschlag. Der schwedische Starstürmer Zlatan Ibrahimovic, Doppel-Torschütze im Hinspiel, traf diesmal nicht und wurde in der 72. Minute ausgewechselt. Mit bislang zehn Champions-League-Toren konnte er nicht mit Real-Star Cristiano Ronaldo (11) gleichziehen.

Kießling muss auf die Bank

Bei Bayer erhielt der zuletzt schwer kriselnde Angreifer Stefan Kießling eine schöpferische Pause. Für ihn stand Eren Derdiyok in der Startelf. Insgesamt brachte Hyypiä sechs Neue im Vergleich zum 1:1 in Hannover - zwei waren maßgeblich am frühen Führungstreffer beteiligt. Nach einer Flanke von Giulio Donati köpfte Sam zum 1:0 ein.

"Die Ausgangslage ist nicht ideal, aber wenn es gut läuft, können wir viel Positives mitnehmen", hatte Hyypiä unmittelbar vor dem Anpfiff im TV-Sender Sky gesagt. Tatsächlich begann seine Elf engagiert und einsatzfreudig. Nach drei Minuten versuchte es Can aus der Distanz. Doch die leise Leverkusener Hoffnung auf ein Fußball-Wunder währte nur zehn Minuten. Der Pariser Paradesturm mit Ibrahimovic, Lavezzi und Edinson Cavani stürzte die Gäste immer wieder in Verlegenheit. Ibrahimovic scheiterte am gut reagierenden Bayer-Torwart Bernd Leno (13.) und setzte einen gefühlvollen Heber an die Latte (18.). Zwischendurch köpfte Marquinhos zum 1:1 ein.

Rolfes scheitert vom Punkt

Wie verunsichert der Krisenclub aus Leverkusen nach dem Remis in Hannover und den vorherigen fünf Niederlagen in Serie noch ist, zeigte das Scheitern von Kapitän Rolfes vom Elfmeterpunkt. Derdiyok war von Christophe Jallet am Trikot gezupft worden, doch Rolfes konnte das Elfmeter-Angebot nicht nutzen. Nun schien die Moral gebrochen. Der schwedische Ausnahmestürmer Ibrahimovic bediente Cavani mit einem Zauberpass, der Uruguayer scheiterte an Leno (38.).

Ohne den gesperrten Innenverteidiger Emir Spahic und die verletzten Lars Bender und Jens Hegeler wehrten sich die Gäste auch nach dem Wechsel tapfer. Der entscheidende Pass nach vorne aber fehlte. Die Fehlerquote im Leverkusener Spiel war zu hoch, um die Millionentruppe aus der französischen Hauptstadt ernsthaft zu gefährden. Donati (54.) und Gonzalo Castro (59.) scheiterten an Sirigu.

Der zweite Königsklassen-Viertelfinal-Einzug nacheinander geriet für PSG nie in Gefahr. In der Schlussphase ließen es beide Teams ruhiger angehen. Leno klärte stark gegen Javier Pastore (84.). Für Bayer soll in den kommenden Wochen nun in der Bundesliga das Projekt direkte Rückkehr in die Champions League in die Tat umgesetzt werden.

Quelle: ntv.de, cwo/dpa

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