"Ich verurteile das nicht" Marine Le Pen hält Folter in manchen Fällen für "nützlich"
10.12.2014, 11:04 UhrDie rechtsextreme französische Politikerin Marine Le Pen hält Folter in manchen Fällen für gerechtfertigt. Auf die in einem Aufsehen erregenden Senatsbericht beschriebenen brutalen Folterverhöre des US-Geheimdienstes CIA angesprochen, sagte die Chefin der Front National (FN) am Mittwoch den Sendern BFMTV und RMC: "Ich verurteile das nicht."
"Erlauben Sie mir es Ihnen zu sagen: Es kann Fälle geben, wenn eine Bombe - tick tack tick tack tick tack - in einer oder zwei Stunden explodieren soll und dabei 200 oder 300 zivile Opfer fordern würde. Da ist es nützlich, die Person zum Sprechen zu bringen." Dabei müssten "die Mittel" eingesetzt werden, "die möglich sind", sagte Le Pen.
Der am Dienstag veröffentlichte Untersuchungsbericht des US-Senats über Folterpraktiken der CIA hatte international Empörung ausgelöst. Dem Bericht zufolge waren die Verhöre von Terrorverdächtigen nach den Anschlägen vom 11. September 2001 durch die CIA brutaler als bekannt und brachten zugleich nur wenig geheimdienstlichen Nutzen.
"Es ist ziemlich leicht, bei solchen Themen vor die Fernsehkameras zu treten und zu sagen: 'Uh la la! Das ist schlecht!" sagte FN-Chefin Le Pen dazu. Geheimdienstler, die Informationen von "Terroristen" zu erlangen versuchten, würden helfen, das Leben von Zivilisten retten. "Das sind verantwortungsvolle Leute."
Quelle: ntv.de, AFP