Wirtschaft

Arriva gibt grünes Licht Freie Bahn für Bahn

Der britische Nahverkehrskonzern Arriva akzeptiert das Übernahmeangebot der Deutschen Bahn. Der deutsche Konzern bietet für den Konkurrenten genau 775 Pence in bar je Stückaktie. Der Markt in Großbritannien gilt als besonders attraktiv.

Arriva ist vor allem im liberalisierten Markt in Großbritannien unterwegs, der als besonders attraktiv gilt.

Arriva ist vor allem im liberalisierten Markt in Großbritannien unterwegs, der als besonders attraktiv gilt.

(Foto: REUTERS)

Die Deutsche Bahn wird den britischen Verkehrskonzern Arriva für umgerechnet rund 1,8 Mrd. Euro (1,585 Mrd. Pfund) übernehmen. Eine entsprechende Einigung ist erzielt worden. Beiden Unternehmen zufolge beläuft sich das Angebot auf 775 Pence je Arriva-Aktie. Die aktuelle Offerte entspricht einem Aufschlag auf den Schlusskurs vom 16. März diesen Jahres von ziemlich genau einem Drittel. Damit ist es der teuerste Zukauf in der Geschichte der Bahn.

Mit der Übernahme werde ein wahres internationales Transport- und Logistikunternehmen geschaffen, sagte Bahnchef Rüdiger Grube. Dies sei nur der Anfang der Liberalisierung und Konsolidierung einer Branche, in der das neue Unternehmen eine führende Rolle spielen werde.

Gleichzeitig erklärte Grube, dass ein Börsengang weiterhin eine Option für die Deutsche Bahn sei. Derzeit seien die Marktbedingungen dafür allerdings noch nicht gegeben. Aber der Tag werde kommen, ergänzte er.

Konsolidierung läuft

Die Wettbewerbsbehörden betrachteten den Verkauf der Bahn-Aktivitäten von Arriva in Deutschland als notwendig, sagte der Bahnchef. Die Briten treten hier seit 2004 als Konkurrent im Nahverkehr gegen die Deutsche Bahn an. So sind sie etwa an der ostdeutschen Eisenbahn (ODEG) und Metronom beteiligt.

Arriva betreibt in zwölf Ländern Europas Bus- und Bahnlinien. Es ist eines der wenigen größeren Verkehrsunternehmen, die nicht von Staat kontrolliert werden. Der geplante Kauf stieß bei Verkehrspolitikern auf Kritik, da ein Staatsunternehmen einen privaten Konkurrenten auf dem Markt ausschalte.

Arriva ist vor allem im liberalisierten Markt in Großbritannien unterwegs, der als besonders attraktiv gilt. Dort hat der deutsche Staatskonzern bereits die Güterbahn EWS gekauft und ist auf einigen Strecken auch im Personenverkehr aktiv. Auch die Tochter der französischen Bahn SNCF, Keolis, hatte zuletzt Gespräche mit Arriva geführt. 

Quelle: ntv.de, rts

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