Wirtschaft

Schlecker-Ausverkauf läuft Ihr-Platz-Deal gescheitert

Rund 5000 Jobs stehen bei Ihr Platz und Schlecker XL auf der Kippe.

Rund 5000 Jobs stehen bei Ihr Platz und Schlecker XL auf der Kippe.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bei der Mutter Schlecker räumen Kunden bereits im Ausverkauf die Regale leer - ein Schicksal, das nun auch wieder den beiden Töchtern Ihr Platz und Schlecker XL droht. Der bereits als sicherer Käufer gehandelte Invesor Dubag zieht sein Übernahmeangebot zurück und lässt so rund 5000 Beschäftigte um ihre Arbeitsplätze und ihre Zukunft bangen.

Nach dem endgültigen Ende von Schlecker droht nun auch den beiden Töchtern Ihr Platz und Schlekcer XL das Aus. Der geplante Verkauf an den Münchener Finanzinvestor Dubag ist geplatzt. Die rund 5000 Beschäftigten in den zusammen 800 Filialen der beiden Töchter müssen damit weiter um ihre Arbeitsplätze bangen. In den Verhandlungen zwischen Dubag und dem Kreditversicherer Euler Hermes  sei keine Einigung für die Drogeriemarktkette Ihr Platz erzielt worden, teilte der Insolvenzverwalter mit. Das Konzept zur Fortführung der Kette sei nicht einigungsfähig gewesen.

Mit Forderungen von rund 300 Mio. Euro gilt Euler Hermes als größter Gläubiger des bankrotten Schlecker-Konzerns. Zu den Details der Gespräche sei Stillschweigen vereinbart worden. In Kreisen, die mit den Verhandlungen vertraut sind, hieß es, die langfristige Finanzierung und der Weiterbetrieb des Unternehmens seien unklar geblieben. Das Konzept sei daher nicht tragfähig gewesen.

In den 2800 Schlecker-Filialen hat der Räumungsverkauf begonnen.

In den 2800 Schlecker-Filialen hat der Räumungsverkauf begonnen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Für Ihr Platz will Insolvenzverwalter Werner Schneider nun nach einer neuen Lösung suchen. Vor den Verhandlungen hatte der Finanzinvestor Dubag den Angaben zufolge bereits seine Offerte für die Übernahme der Schlecker XL-Märkte zurückgezogen.

Ausverkauf bei Schlecker

Bei Schlecker begann indes der Ausverkauf. In den rund 2800 Filialen in Deutschland gab es Preisnachlässe zwischen 30 und 50 Prozent. Ein Sprecher der insolventen Drogeriekette sagte, die Läden seien brechend voll gewesen. In den nächsten Tagen sollen die Preise weiter reduziert werden - je nach Fortschritt des Abverkaufs.

Schon vor Ladenöffnung um 9.00 Uhr hätten sich Menschen vor der Tür aufgereiht, berichtete eine Verkäuferin aus einer Filiale nahe der Berliner Friedrichstraße. Vor allem Rentner und junge Leute stapelten Putzmittel, Toilettenpapier, Duschgel, Deo und Windeln in ihren Körben. In einigen Filialen in der Hauptstadt waren bereits am Mittag Regale leer, die Schlangen reichten durch den gesamten Verkaufsraum. "Alles Gute für Ihre Zukunft" - das wünschten mehrere Kunden den Verkäuferinnen an der Kasse.

So wie in Berlin sah es auch anderswo in Deutschland aus. Schlecker veröffentlichte eine Liste im Internet, aus der alle Ausverkaufsadressen hervorgehen.

Ein Datum für das endgültiges Ende der Schlecker-Läden gibt es noch nicht. Zuletzt war von Ende Juni die Rede gewesen. Die Abwicklung des Konzerns - der Ausverkauf der restlichen Ware sowie etwa der Verkauf von Immobilien und Auslandsgesellschaften - könnte laut Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz zwischen 500 Mio. und 700 Mio. Euro bringen. Dem stehen bislang Forderungen in Höhe von 665 Mio. Euro entgegen.

Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa

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