Wirtschaft

Ärger für die Deutsche Börse Nasdaq bietet für die Nyse

Kurz innehalten und nachrechnen: Wer kann einen Aufschlag von 19 Prozent ablehnen?

Kurz innehalten und nachrechnen: Wer kann einen Aufschlag von 19 Prozent ablehnen?

(Foto: Reuters)

Der Plan von Reto Francioni, eine transatlantische Fusion zwischen Dax und Wall Street zu schmieden, droht zu scheitern: Zwei Marktbetreiber aus den USA wollen den Zusammenschluss zwischen Nyse Euronext und Deutscher Börse mit einem milliardenschweren Gegenangebot sprengen. Der Chef der Deutschen Börse kann eigentlich nur nachziehen - oder aufgeben.

Nasdaq OMX, der Betreiber der wichtigsten Technologiebörse in den USA, will die Deutsche Börse bei der geplanten Übernahme der New Yorker Nyse ausstechen. Zusammen mit der Rohstoffbörse Intercontinental Exchange (ICE) legte die Nasdaq OMX Group ein Gegenangebot vor.

Mit Gegenwind aus den USA war zu rechnen: Reto Francioni.

Mit Gegenwind aus den USA war zu rechnen: Reto Francioni.

(Foto: REUTERS)

Laut Pflichtmitteilung bieten die beiden US-Unternehmen den Nyse-Aktionären rund 42,50 US-Dollar je Aktie. Die Summe liegt damit um 19 Prozent über dem zwischen Nyse und Deutscher Börse vereinbarten Niveau. Deutsche-Börse-Chef Reto Francioni sieht sich demnach insgesamt mit einem Konkurrenzangebot von 11,3 Mrd. US-Dollar konfrontiert.

Sollten die US-Konkurrenten mit ihrem Vorstoß Erfolg haben, käme dies Beobachtern zufolge einem schweren Nackenschlag für die Frankfurter Börsengesellschaft gleich. Die Deutsche Börse blickt bereits auf eine Reihe gescheiterter Übernahmeversuche in den vergangenen Jahren zurück.

"Das Gegenangebot umfasst ja wohl auch einen Baranteil, es wäre kein reiner Aktientausch, und das wäre schon einmal recht attraktiv für die Nyse Euronext", kommentierte Commerzbank-Analyst Roland Pfänder in einer ersten Einschätzung. Zudem sei ja auch der Preis deutlich höher.

"Die Deutsche Börse steht jetzt natürlich unter Druck, nachzubessern", sagte Pfänder. "Aber ich halte es durchaus nicht für ausgemacht, dass sie auch wirklich nachlegen."

In einer ersten Reaktion gab die Aktie der Deutschen Börse nach Bekanntwerden der Gegenofferte deutlich nach: Sie fiel ins Minus und verlor etwas mehr als 2 Prozent. Damit hielten sich die Kursverluste zunächst in engen Grenzen. Die Aktien von Nyse Euronext in Paris weiteten ihr Plus hingegen kräftig aus und legten rund 13 Prozent zu.

Quelle: ntv.de, rts

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