Marktberichte

Ägypten sorgt für Wirbel Ölpreis steigt kräftig

Die explosive Lage in Ägypten hinterlässt auch an den Rohstoffmärkten ihre Spuren. So steigt der Preis für WTI-Öl um mehr als vier Prozent. Die Ölbranche fürchtet eine Sperrung des Suez-Kanals für Tanker.

Der Suezkanal ist eine wichtige Verkehrsader für die internationale Schifffahrt.

Der Suezkanal ist eine wichtige Verkehrsader für die internationale Schifffahrt.

(Foto: dpa)

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 66,14

Der Ölpreis hat am Freitag deutlich zugelegt, nachdem sich die Unruhen in Ägypten zugespitzt hatten. An der New Yorker Rohstoffbörse Nymex stieg der nächstfällige März-Kontrakt auf ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI um 4,3 Prozent beziehungsweise 3,70 US-Dollar auf 89,34 Dollar. Die Nordsee-Sorte Brent verteuerte sich indes auf 97,55 Dollar je Fass. Analysten zufolge sorgte eine rege Nachfrage aus Europa und Asien für den Preisanstieg.

Die Massenproteste gegen die ägyptische Regierung haben laut Beobachtern Befürchtungen geweckt, dass es zu einem Dominoeffekt kommen und die Erdölförderung in der ganzen Region beeinträchtigt werden könnte. Wenn die Situation auch in Libyen und Algerien eskaliere, könnte es rasch zu Engpässen kommen, hieß es.

Gold, Feinunze
Gold, Feinunze 4.041,10

Ägypten sei zwar mit einer Fördermenge von nur 685.000 Barrel Öl/Tag ein "Winzling" verglichen mit anderen Ländern, doch würde auch eine Blockade des Suezkanals die Erdölbranche schon empfindlich treffen. Über den Kanal wurden 2009 täglich eine Million Barrel Öl und Ölprodukte nach Europa verschifft, wie aus Daten der U.S. Energy Information Administration hervorgeht.

Zinn
Zinn 36.370,00

US-Konjunkturdaten gaben dem Ölpreis unterdessen ebenfalls Auftrieb. Zwar war das Bruttoinlandsprodukt der USA im vierten Quartal des vergangenen Jahres nicht ganz so stark gewachsen wie erwartet, doch überzeugte die Entwicklung des privaten Konsums den Markt davon, dass der Öl- und Kraftstoffverbrauch steigen wird.

Sicherer Hafen wird verlassen

Auf dem Goldmarkt ist der Preis auf den niedrigsten Stand seit vier Monaten gefallen. Das Edelmetall verbilligte sich auf bis zu 1308 Dollar je Feinunze, stieg im Handelsverlauf aber wieder leicht auf 1314 Dollar. Positiv aufgenommene Konjunkturdaten aus den USA und Europa ließen Investoren Händlern zufolge wieder nach risikoreicheren Anlagen als Gold Ausschau halten. Die Analysten der Commerzbank rechnen damit, dass die Preiskorrektur beim Gold noch einige Zeit anhalten wird. Allerdings zügele die zunehmende Nachfrage aus Asien den Rückgang.

Der Zinnpreis hat seinen Aufwärtstrend derweil ungebremst fortgesetzt. Das unter anderem zur Herstellung von Konservendosen verwendete Metall verteuerte sich um zwei Prozent auf ein neues Rekordhoch von rund 29.700 Dollar je Tonne. Heftige Regenfälle im wichtigsten Exportland Indonesien infolge des Wetterphänomens La Nina vergrößern Händlern zufolge die Furcht vor einem Versorgungsengpass. Die indonesischen Behörden kündigten an, die jährliche Zinn-Ausfuhr auf 100.000 Tonnen zu beschränken, falls die Rekordpreise zum illegalen Abbau im großen Stil führen sollten. Das Industriemetall Kupfer verteuerte sich um 1,5 Prozent auf 9582 Dollar pro Tonne.

Quelle: ntv.de, sla/rts

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