Konkurrenz für die Deutsche Bahn Milliarden für Frankreichs SNCF
25.05.2009, 09:55 UhrDie französische Staatsbahn SNCF braucht erheblich mehr Subventionen, wenn sie den chronisch defizitären Frachtbereich gegen Konkurrenten wie die Deutsche Bahn AG halten will.
Die französische Staatsbahn SNCF braucht erheblich mehr Subventionen, wenn sie den chronisch defizitären Frachtbereich gegen Konkurrenten wie die Deutsche Bahn AG halten will. In diesem Jahr dürften die Verluste im Frachtverkehr nach einer internen Prüfung von 345 Millionen auf 600 Mio. Euro steigen, berichtet der "Figaro". Seit 2003 hat der Staat die SNCF mit 3,5 Mrd. Euro unterstützt, ohne eine Verbesserung zu erreichen.
Um gegen die Konkurrenz aus Deutschland zu bestehen, sucht SNCF-Chef Guillaume Pepy (l.) Partner wie Luca di Montezemolo, Chef der italienischen Bahngesellschaft Nuovo Trasporto Viaggiatori (NTV).
(Foto: Reuters)
Seit der Öffnung des Bahnverkehrs für die Konkurrenz 2006 steht die SNCF unter Druck von Wettbewerbern. Ein Zugführer sei bei dem Staatsbetrieb 160 Tage im Jahr im Führerhaus, bei der wie ein Privatunternehmen arbeitenden SNCF-Tochter VFLI aber 210 Tage, schreibt das Blatt.
Die Gewerkschaften bekämpfen die "Privatisierung" des Frachtverkehrs mit dem Argument, die Sicherheit werde vernachlässigt. Zum Beleg führen sie den Unfall eines Güterzuges der Deutsche-Bahn-Tochter ECR am 20. Mai bei Bordeaux an. Der Marktanteil der SNCF-Konkurrenten bei der Fracht liegt bei zehn Prozent, mit steigender Tendenz.
Quelle: ntv.de, dpa