Wirtschaft

Zusammenbruch verhindert Madrid rettet Sparkasse

Die spanische Zentralbank übernimmt die Geschäfte der Sparkasse CajaSur. Der geplante Zusammenschluss mit dem Rivalen Unicaja sei gescheitert und das Überleben des Instituts gefährdet, heißt es zur Begründung.

Eine spanische Flagge vor der Zentralbank in Madrid.

Eine spanische Flagge vor der Zentralbank in Madrid.

(Foto: REUTERS)

Mitten in der Schuldenkrise muss in Spanien ein angeschlagenes Geldinstitut vor dem drohenden Bankrott gerettet werden. Die Bank von Spanien als oberste Aufsichtsbehörde stellte die regionale Sparkasse CajaSur unter ihre Kontrolle und setzte deren Vorstand ab. In der Nacht waren Verhandlungen über eine Fusion mit einem Konkurrenten geplatzt.

CajaSur mit Sitz im südspanischen Córdoba gehört mehrheitlich der katholischen Kirche. 2009 machte das Institut einen Verlust von knapp 600 Mio. Euro. Zur Rettung war eine Fusion mit der größeren Sparkasse Unicaja in Málaga geplant. Nach über einem Jahr Verhandlungen lehnte CajaSur den Zusammenschluss jedoch in der Nacht endgültig ab, weil keine Einigung über den Abbau von Arbeitsplätzen erzielt werden konnte. Unicaja, die größte Sparkasse Andalusiens, hatte der Fusion dagegen zugestimmt.

CajaSur muss nun vom spanischen Bankenrettungsfonds (FROB) gestützt werden. Ihr Finanzbedarf wird auf 1,4 Mrd. Euro geschätzt. Die Sparkasse macht rund 0,6 Prozent des gesamten spanischen Finanzsystems aus. Dieses werde durch die Rettungsaktion in keiner Weise in Mitleidenschaft gezogen, betonte die Bank von Spanien. Auch die Kunden und Gläubiger von CajaSur hätten nichts zu befürchten. Ihr Geld sei sicher.

Die Rettungsaktion ist die zweite in Spanien seit dem Ausbruch der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise. Im März 2009 musste der Sparkasse Caja Castilla-La Mancha (CCM) mit einer Staatsbürgschaft von rund neun Mrd. Euro unter die Arme gegriffen werden.

Die Bank von Spanien dringt schon seit langem darauf, den Sparkassensektor zu reformieren. Mit insgesamt 45 dieser Geldinstitute gilt er als völlig überdimensioniert. Mit Fusionen soll die Anzahl auf etwa 20 reduziert werden. Dem stehen jedoch politische Interessen in den jeweiligen Landesregionen entgegen. Spaniens Sparkassen hatten in Zeiten des Immobilienbooms neben Hypotheken an Familien auch viele Kredite an Bauträger vergeben. Nun leiden sie darunter, dass diese nicht zurückgezahlt werden können

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen