Alle AKW in Europa werden überprüft Gipfel einigt sich auf Stresstests
25.03.2011, 14:17 UhrDie Länder der EU einigen sich auf die Überprüfung ihrer Atomkraftwerke nach einheitlichen Standards. Die Ergebnisse sollen bis Ende des Jahres veröffentlicht werden. Für Kanzlerin Merkel steht fest: "Wir können nicht zur Tagesordnung übergehen."
Angesichts des Atomunfalls in Japan hat sich der EU-Gipfel auf eine umfassende Untersuchung der Sicherheit der europäischen Kernkraftwerke verständigt. Die Nuklearsicherheit in Europa solle über sogenannte Stresstests "dringend überprüft" werden, sagte EU-Ratspräsident EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy zum Abschluss des Gipfels in Brüssel. "Das hat höchste Priorität." Europa wolle die "höchsten Standards für nukleare Sicherheit". Besonders die Nachbarländer der EU, aber auch der Rest der Welt sollten zu vergleichbaren Tests angeregt werden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte, die Tests sollten für alle EU-Staaten einheitlich sein: "Die Lehre aus Japan muss sein: einheitliche Stresstests in Europa." EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sagte, für die Überprüfung seien "klare und gemeinsame Kriterien" notwendig. Die Rolle der Kommission sei es, "die Glaubwürdigkeit dieser Übung sicherzustellen". Die Kommission werde vorschlagen, alle Nuklearanlagen in Europa zu prüfen, sagte der Portugiese.
Die Kriterien für die Überprüfungen sollen demnach durch die EU-Kommission und die Europäischen Atomsicherheitsregulierungsgruppe (ENSREG) festgelegt werden. Die Tests selbst werden von den nationalen Behörden vorgenommen, die dann ihre Ergebnisse an die Kommission melden. Die soll die Ergebnisse dann in einem Bericht bewerten, der veröffentlicht wird. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy, dessen Land die meisten Atommeiler in Europa hat, sagte zu, Kraftwerke zu schließen, die bei den Stresstests durchfielen.
Quelle: ntv.de, AFP