Rockstar mit empathischem Blick Bryan Adams' einfühlsame Bilder
18.03.2022, 06:48 Uhr
Allroundtalent Bryan Adams
(Foto: Bryan Adams)
Der Sänger und Songwriter Bryan Adams ist nicht nur ein globaler Musik-Superstar, seit den 1990er-Jahren ist er auch als Fotograf international erfolgreich. Seine Bilder sind kraftvoll, feinfühlig und intim.
Es gibt nur wenige, die sich so erfolgreich in zwei unterschiedlichen künstlerischen Disziplinen etablieren konnten: Der Rocksänger, Gitarrist und Komponist Bryan Adams hatte seit den 1980er-Jahren in mehr als 30 Ländern Nummer-eins-Platzierungen in den Charts, in den 40 Jahren seiner Karriere konnte er mehr als 100 Millionen Tonträger verkaufen. Seit den 1990er-Jahren ist er aber auch erfolgreich als Fotograf tätig. Magazine wie "Vogue", "Vanity Fair" oder "GQ" zeigen seine Bilder. Er hat zudem eine Vielzahl internationaler Preise und Auszeichnungen von renommierten Institutionen erhalten. Auch in Galerien und Museen werden seine Werkgruppen präsentiert und von Kritik wie Publikum begeistert aufgenommen.
Bryan Adams wird 1959 in Kingston/Ontario, Kanada geboren, er erkennt sein Interesse an Musik schon früh, bringt sich schon als Kind selbst das Gitarrespielen bei. Im Alter von 16 Jahren bricht er die Highschool ab, um eine Vollzeitkarriere als Musiker zu verfolgen. Es folgen erste Auftritte, die Arbeit in einem Tonstudio und Tourneen. Schnell entwickelt er seinen kraftvollen, unverwechselbaren Sound, der mit dem von Rod Stewart, Paul Rodgers oder Steve Marriott vergleichbar ist. In den 1980er-Jahren veröffentlicht er seine ersten Alben, die ihn schnell in den Olymp des Rock befördern. Der Grammy-Preisträger zählt zu den international erfolgreichsten Rocksängern, arbeitet mit den namhaftesten Kollegen der Branche zusammen.
In den 1990er-Jahren entdeckt Bryan Adams sein Talent als Fotograf. Viele Freunde, Berühmtheiten und Superstars stehen für ihn Modell, er hat Amy Winehouse, Mick Jagger, Mickey Rourke oder Kate Moss vor seiner Kamera. Die Foto-Serie "EXposed" entsteht, eine Sammlung zeitloser und eleganter Porträts, die einfühlsam, sehnsüchtig und kraftvoll wirken. Bryan Adams schafft es, ein fast greifbares Gefühl von Vertrauen und Intimität zu schaffen. Es ist ein Dialog zwischen dem Fotografen und seinen berühmten Sujets, immer mit dem ironischen Bewusstsein, dass Fotografie ein inszenierter Akt und ein Produkt der Selbstinszenierung ist. Im Laufe der Jahre verändern sich seine Fotomotive, die Nähe und Empathie zu den Abgebildeten aber bleibt.
Ein beeindruckendes Beispiel hierfür ist die Serie "Wounded: The Legacy of War". Sie zeigt junge britische Soldaten, die mit verstümmelten Gliedmaßen, Prothesen und Brandnarben aus Einsätzen in Afghanistan und dem Irak zurückgekehrt sind. Sie blicken mutig, trotzig und würdevoll in die Kamera. Die Porträtserie ist roh und durchaus verstörend, fängt das bittere Erbe des Krieges ein, zeigt aber auch die Menschlichkeit und Zuversicht der Protagonisten. Sie leben mit den sichtbaren und unsichtbaren Spuren des Kriegs. Mit der Serie "Homeless" widmet sich Bryan Adams denen, die am Rande unserer Gesellschaft leben. Seine Bilder zeigen Menschen, die ohne festen Wohnsitz in London leben und auf den Verkauf des Obdachlosenmagazins "The Big Issue" angewiesen sind.
Der Blick des Fotografen Bryan Adams ist mitfühlend und respektvoll, niemals voyeuristisch. Im Zentrum seiner Bilder steht immer die Würde des Einzelnen. Die Bilder sind intim und fesselnd. Er ermöglicht Einblicke in unterschiedliche Welten, bleibt als Betrachter zwar neutral, hat jedoch immer die Individualität, Verletzlichkeit und Menschlichkeit seiner Sujets im Blick.
Aktuell zeigt das renommierte Osthaus Museum Hagen die große Werkschau "Bryan Adams - exposed" noch bis zum 24. April. Der Künstler selbst hat seine Ausstellung am 14. März vor Ort besucht. Parallel zu dieser Ausstellung sind auch Werke von Bryan Adams in der Galerie Geuer & Geuer Art sowie im Studio 44 im Andreas Quartier bis zum 1. April in Düsseldorf kostenfrei zu sehen.
Quelle: ntv.de