Tirol

Rekordjagd im Ötztal Der neue Outdoorpark Area 47

Rekorde über Rekorde bietet die Area 47: Österreichs höchster Sprungturm, die höchsten Kletterwände, die steilste Wasserrutsche - und 35 Sportarten auf 66.000 Quadratmetern.

Nichts für schwache Nerven: Zur Area 47 gehört auch ein Kletterpark, der unter einer Straßenbrücke hängt.

Nichts für schwache Nerven: Zur Area 47 gehört auch ein Kletterpark, der unter einer Straßenbrücke hängt.

(Foto: picture alliance / dpa-tmn)

Die Liste der Rekorde in der Area 47 ist lang: Österreichs höchster Sprungturm bringt es auf 27,5 Meter, auch die Kletterwände sind die höchsten des Landes. Europaweit vorne liegt der Outdoorpark mit der einzigen "Deep Water Soloing Kletterwand", bei der über dem See hängend geklettert wird, sowie mit der steilsten Wasserrutsche, deren Gefälle immerhin 60 Grad beträgt. Und weltweit gilt der Park als einziger seiner Art - er bietet insgesamt rund 35 Sportarten auf einer Fläche von 66.000 Quadratmetern. Zugleich fügt sich das rund 14 Millionen Euro teure Projekt am Zusammenfluss von Inn und Ötztaler Ache, dessen Name von der Lage am 47. Breitengrad abgeleitet ist, harmonisch in das alpine Landschaftsbild ein.

Eine von 35 Sportarten: Auch Canyoning wird in der neuen Area 47 im Tiroler Ötztal angeboten.

Eine von 35 Sportarten: Auch Canyoning wird in der neuen Area 47 im Tiroler Ötztal angeboten.

(Foto: picture alliance / dpa-tmn)

Balancieren über abgeholzte Baumstämme - eigentlich ist das ein Kinderspiel. Wenn diese Stämme aber als Teil des Hochseilgartens "Skywalk" frei schwebend in 27 Meter Höhe unter einer Straßenbrücke hängen, wird der Spaß zur knallharten Mutprobe. Da lenkt auch der Ausblick auf das Tal und die Dreitausender-Gipfel nicht vom streckenweisen Panikbefall ab. Den ultimativen Kick verspricht Geschäftsführer Hans Neuner auch für den "Flying Fox", der an einem Drahtseil über die Anlage rauscht, die Riesenschaukel "Mega Swing", die zwischen 30 Meter hohen Brückenpfeilern schwingt, oder den "Cannon Ball", der Menschen neun Meter weit in den See katapultiert.

Für Extremsportler und "Normale"

Profis heben mit BMX-Rädern, Spezialskiern oder -snowboards von der Wasserschanze zum Tiefflug ins Becken ab. Einige Geräte sind zum Glück stufenweise regulierbar. So können sie von Extremsportlern zum Training, aber auch von "ganz normalen" Besuchern genutzt werden.

Das Gelände steht seit 2009 unter Naturschutz. Trotz Hightech achten die Betreiber des Parks auf Umweltschutz: Für Trinkwasser wird ein Tiefbrunnen genutzt, auf dem Dach der Eventhalle "Area Dome", die 8000 Menschen Platz bietet, stehen Sonnenkollektoren. Die Area 47 soll auch keine künstliche Oase sein, sondern die ganze Umgebung mit einbinden - etwa auf Fahrten über rund 2000 Kilometer Radwege, auf Gletschertouren, beim Canyoning und auf einer Höhlentour durch ein Stollensystem, mit dem Hitler im Krieg das Ötztal aufstauen wollte.

Die Schlucht als Erlebniswelt: Zum Angebot der Area 47 gehören auch Raftingtouren.

Die Schlucht als Erlebniswelt: Zum Angebot der Area 47 gehören auch Raftingtouren.

(Foto: picture alliance / dpa-tmn)

Morgenluft für das marode Sommergeschäft wittern die drei benachbarten Orte Haiming, Sautens und Roppen. Der Bürgermeister von Roppen in der Gemeinde Imst, Ingo Mayr, begreift die Area 47 als "Aufwertung für die ganze Region". Auch das gesamte "Vordere Ötztal" sieht hier eine Chance, meint Anton Haid, Inhaber des "Posthotel Kassl" in Oetz: "Brachten früher die Eltern ihre Kinder mit, kommen nun die Teenies und bringen ihre Eltern. Bislang hatten wir im Sommer kein Nachtleben. Jetzt haben die Jungen Spaß bei Tag und bei Nacht."

Abendliche Partys im "River Haus" oder im "Area Dome" sollen die junge Szene anziehen, die "Action" im Park auch die ältere. "Es haben sich bereits Busse mit Senioren angemeldet, die einfach von der Terrasse des 'Lakeside Restaurants' dem Treiben in der Water World zusehen wollen", sagt Hans Neuner. Und Jakob Falkner, Geschäftsführer der Bergbahnen Sölden, die mit drei Millionen Euro der Hauptinvestor ist, freut sich: "Bislang galten die Alpen im Sommer als nicht besonders attraktiv. Mit diesem neuen Produkt werden sie jetzt absolut sexy."

Quelle: ntv.de, dpa

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