Totale Überwachung RFID-Einsatz in der Logistik
22.06.2009, 06:35 Uhr
(Foto: n-tv)
In Zeiten der Globalisierung gehen die Warenströme um die ganze Welt. Im Innovation Center in Troisdorf entwickelt die DHL Lösungen für diese logistischen Herausforderungen.
Eine zentrale Rolle spielt dabei die so genannte RFID-Technologie. Per Radiowellen werden sämtliche Produktinformationen aus einem winzigen Chip über Antennen übertragen und von einem Lesegerät erfasst - zum Beispiel bei RFIDs in Kleidungsetiketten. Schiebt man diese durch ein entsprechendes Gate, werden sofort sämtliche Daten des gesamten Warenpulks erfasst. Das spart viel Zeit und Geld. Ein Barcode kann das nicht.
"Ein weiterer Vorteil von RFID-Technologie ist zum Beispiel, dass ich es mit anderen Technologien kombinieren kann, zum Beispiel mit Sensorik. Ich kann damit den Zustand eines Produktes wie Temperatur, Erschütterung, Vibrationen abbilden. Diese Daten können dann mit übertragen werden. Das bringt einen erheblichen Mehrwert", so Keith Ulrich vom DHL Innovation Center. So werden beispielsweise Lebensmittel zusammen mit einem Smart Sensor-Chip verpackt, der während des ganzen Transports die Temperatur misst. Per RFID werden diese Daten weitergeben, ohne, dass dafür das Paket extra geöffnet werden muss.
Kombination mit GPS
Kombiniert man schließlich RFID und Sensorik mit Satellitennavigation per GPS, ist es sogar möglich, die Daten der Ware ohne Unterbrechung aufzuzeichnen und zu kommunizieren. Der Kunde, der auf die Lieferung seiner Ware wartet, kann das alles zeitgleich per Internet verfolgen. Und kann im Notfall direkt eingreifen. Bisher nämlich stellt man oft erst im Nachhinein fest, dass Ware zu warm gehalten wurde oder heftigen Erschütterungen ausgesetzt war. "Wenn Sie demnächst Impfstoffe kaufen wollen, gibt es die Möglichkeit, dafür den RFID-Sensor-Tag einzusetzen. Das geht bis zu dem Transport von Kunstwerken, denn Kunstwerke, müssen auch temperaturüberwacht, erschütterungsüberwacht und luftfeuchtigkeitsüberwacht transportiert werden. Für ganz viele Industrien gibt es dort sehr wichtige Beispiele", so Ulrich.
Die Logistiker sind jedenfalls überzeugt: In Zukunft werden Lebensmittel, Arzneiprodukte und andere empfindliche Waren mit noch aufwändigeren und sensibleren Kontrollen auf Reisen geschickt.
Quelle: ntv.de