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Strom in der Kaffeepause Bundestag fördert Ladesäulen-Netz

1000 Strom-Tankstellen finanziert der Bund bis Ende 2023.

1000 Strom-Tankstellen finanziert der Bund bis Ende 2023.

(Foto: imago images/Viennareport)

Eins der größten Hindernisse für die Elektromobilität ist das bislang fehlende flächendeckende Netz an Strom-Tankstellen. Mit einem milliardenschweren Förderprogramm will der Bundestag Abhilfe schaffen.

Fahrer von Elektroautos sollen sich auch auf Langstrecken auf ein flächendeckendes Netz von Schnell-Ladesäulen verlassen können. Der Bundestag beschloss in der Nacht ein Gesetz, wonach rund zwei Milliarden Euro bis Ende 2023 in den Aufbau von rund 1000 Strom-Tankstellen an Autobahnen und in abgelegenen Regionen fließen sollen.

Bau und Betrieb der Stationen sollen noch dieses Jahr ausgeschrieben werden: Wer die geringsten Subventionen fordert, erhält den Zuschlag. Dabei sollen attraktive Standorte mit abgelegeneren in mindestens 18 sogenannten Losen zusammengefasst werden, um eine lückenlose Stromversorgung zu garantieren - aber auch, um Monopole zu verhindern und kleineren Betreibern eine Chance zu geben. Die Tankstellen mit einer Leistung von über 150 Kilowatt sollen es möglich machen, ein Auto innerhalb einer Kaffee- oder Toilettenpause mit Strom zu betanken.

Verkehrsminister Andreas Scheuer sagte, die nächste Schnell-Ladesäule müsse für die Autofahrer auch in wenigen Minuten erreichbar sein: "Nur mit einer flächendeckenden und nutzerfreundlichen Ladeinfrastruktur können wir die Menschen für den Umstieg auf klimafreundliche E-Autos begeistern." Der Bundesverband der Energiewirtschaft (BDEW) warnte allerdings, die Ausschreibung sei auch ein Eingriff in die Marktwirtschaft. Bei der Umsetzung dürften keine zusätzlichen Bedingungen durch die Hintertür kommen. Es gehe jetzt um Tempo. Der BDEW hatte sich im Gesetzesverfahren schon dafür eingesetzt, dass Betreiber bestehender Ladesäulen nicht durch neue, benachbarte und subventionierte Stationen unfaire Konkurrenz bekommen.

Nadelöhr für Ausbau der Elektromobilität

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Das Fehlen von öffentlichen Lademöglichkeiten gilt als Nadelöhr für den Ausbau der Elektromobilität. Während die jüngst erhöhten und verlängerten Kaufprämien die Nachfrage nach Fahrzeugen angeschoben haben, ist das Ladenetz erst im Aufbau. Gerade Langstrecken-Fahrten sind mit E-Autos schwierig. Auf der anderen Seite buhlen Energieversorger, Autokonzerne und auch Mobiltäts-Startups um den neuen Markt.

Ab Juli 2023 müssen an allen neuen, öffentlichen Stromtankstellen auch Zahlungen mit Kredit- und Girokarten möglich sein, wie eine kürzlich von der Regierung beschlossene Verordnung vorsieht. Bestehende müssen jedoch nicht nachgerüstet werden. Damit wolle man die Zahlung einfacher und transparenter machen und jedem Autofahrer auch spontanes Laden ermöglichen, selbst wenn er kein Smartphone oder Ladekarte zur Hand hat, erklärte das Wirtschaftsministerium. Derzeit nutzen die meisten E-Autofahrer entweder Ladekarten von Strom- und Mobilitätsanbietern oder zahlen per App mit dem Smartphone.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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