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Kompaktklassiker im Kurztest Mazda3 - der Individualist in der Golf-Klasse

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Der Mazda3 legt den Fokus auf Design.

Der Mazda3 legt den Fokus auf Design.

(Foto: Mazda)

In der heiß umkämpften Kompaktklasse wollen Auto-Modelle meist allen gefallen. Der Mazda3 geht einen individualistischeren Weg und könnte einige Käufer vielleicht gerade deswegen überzeugen.

Der Mazda3 ist sicher nicht das praktischste Auto in der Kompaktklasse, aber vielleicht das schönste. Der Fünftürer wirkt aber nicht nur optisch, sondern auch technisch frisch: Dass er schon seit fünf Jahren auf dem Markt ist, kaschieren die Japaner durch regelmäßiges Aufpolieren.

Der erste Eindruck

Die breite C-Säule ist so bei keinem anderen aktuellen Auto zu finden.

Die breite C-Säule ist so bei keinem anderen aktuellen Auto zu finden.

(Foto: Mazda)

Lange Motorhaube, großer Kühlergrill und zusammengekniffene Scheinwerfer - der Kompaktwagen sieht dynamisch aus, ohne aggressiv zu wirken. Schokoladen-Perspektive ist der Blick schräg von hinten, wo die breite C-Säule ins Auge fällt. Designer anderer Marken werfen dort mit Sicken, Lichtkanten und Chrom-Zierrat um sich - Mazda traut sich den Purismus der großen Fläche.

Der Innenraum wirkt ähnlich durchgestylt, ist bequem und ergonomisch - zumindest vorn. Im eher engen und dunklen Fond gilt beides nur eingeschränkt. Und auch Kofferraumvolumen und -zugänglichkeit ordnen sich den Zwängen des schicken Karosserie-Designs unter.

Auf der Straße

Die Motorhaube des Mazda3 wirkt besonders lang.

Die Motorhaube des Mazda3 wirkt besonders lang.

(Foto: Mazda)

Die äußerlich vorgetragene Dynamik ist bei Mazda nicht nur Show. Schon der tiefe Einstieg und die niedrige Sitzposition heben den Dreier von der Kompaktklassen-Konkurrenz ab.

Nach dem Drücken des Startknopfs bleibt er diesem Charakter treu: Mit seinem agilen Fahrwerk, das trotzdem ohne Ruppigkeiten auskommt, mit der direkten, aber auch beim Rangieren ausreichend leichtgängigen Lenkung bindet die Japaner den Fahrer fast wie in einem Sportwagen ein, ohne dabei große Zugeständnisse an Komfort oder Alltagstauglichkeit zu verlangen.

Der 2,0-Liter-Saugmotor passt trotz der klassentypisch nicht überbordenden Leistung gut dazu: Vor allem die gleichmäßige Kraftentfaltung gefällt, wobei die optionale Sechsgangautomatik eher auf Verbrauchseffizienz programmiert, ist als die prinzipielle Drehfreude des Vierzylinders voll zu unterstützen. Das allerdings klappt ganz gut: Wer bedacht fährt, landet auf dem Niveau der Hersteller-Normangaben (6,0 Liter/100 Kilometer).

Die Kosten

Das Cockpit des Mazda3 ist modern und wertig.

Das Cockpit des Mazda3 ist modern und wertig.

(Foto: Mazda)

Rund 27.200 Euro will Mazda für das Basismodell mit 90 kW/122 PS haben, die stärkere Ausführung gibt es mit Handschaltung für überschaubare 1000 Euro mehr (mit Automatik: 30.190 Euro). Die Ausstattung ist dann bereits sehr umfangreich, umfasst sogar Head-up-Display, Navigation und zahlreiche Assistenten.

An der Optionsliste mit den weiteren Extras merkt man zudem, dass die Japaner ihre Modelle über die Lebensdauer liebevoll pflegen - kaum etwas, was fünf Jahre nach Marktstart in dieser Klasse angeboten wird, ist hier nicht zu haben.

Die Konkurrenten

Der Kofferraum des Mazda3 ist nicht der größte.

Der Kofferraum des Mazda3 ist nicht der größte.

(Foto: Mazda)

Stärkster Konkurrent in Europa ist der vielseitige VW Golf (ebenfalls ab 27.200 Euro). Wer ein speziell sportlich akzentuiertes Auto sucht, greift eher zum Ford Focus (ab 32.100 Euro) oder zum Cupra Leon (ab 35.040 Euro). Wer vor allem Wert auf die japanischen Tugenden bei Zuverlässigkeit und Verarbeitung legt, findet im Toyota Corolla eine weitere Alternative (ab 33.340 Euro).

Fazit

Der Mazda3 ist nicht das typische Brot-und-Butter-Kompaktauto, das allen gefallen will. Der Japaner gibt den Schönling, dem Aussehen und agiles Handling vor Raumangebot gehen. Das hat viel Charme und ist noch nicht einmal besonders teuer. Familien finden aber bessere Optionen.

Quelle: ntv.de, Holger Holzer, sp-x

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