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Elektrischer Super-Luxus Mercedes EQG und Maybach auf der IAA

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Auch der EQG soll auf seine Art eine echte G-Klasse sein.

(Foto: Holger Preiss)

Die G-Klasse und der Maybach fahren in Zukunft rein elektrisch. Das jedenfalls verspricht Mercedes mit den Studien EQG und Mercedes-Maybach EQS auf der IAA in München. Während die eine die Nähe zur Vergangenheit sucht, will die andere etwas ganz Neues sein.

Bei Mercedes lässt man auf der IAA in München keinen Zweifel: Auch in Stuttgart stehen unterdessen alle Zeichen auf E-Mobilität. Nicht nur, dass mit dem EQE der kleine Bruder des EQS als Serienmodell an den Start gebracht wurde, auch ein Daimler-Urgestein soll in Zukunft elektrisch fahren: die G-Klasse. Noch ist das gezeigte nur einen Studie, aber hätte der damalige Daimler-Chef Dieter Zetsche das gewusst, dann hätte er im Jahr 2018 bei der Weltpremiere der neuen G-Klasse in Detroit, als nämlich Arnold Schwarzenegger fragte, wann der Wagen denn rein elektrisch betrieben komme, eine klare Antwort geben können: "Auf der IAA 2021 in München."

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Die typischen Proportionen der G-Klasse hat auch der EQG beibehalten.

(Foto: Holger Preiss)

Nun gut, noch handelt es sich beim EQG nur um ein Concept. Aber die Erfahrung lehrt, dass man in Stuttgart, ist es erstmal bis zur Studie gekommen, kaum noch einen Rückzieher macht. Und um so wenig wie möglich an der Ikone, die ihren Ursprung bereits im Jahr 1979 hat, zu verändern, wurde natürlich auch beim Offroad-Stromer darauf geachtet, dass der als typischer Vertreter der G-Klasse zu erkennen ist. Typische Rundscheinwerfer lassen den EQG ebenso vertraut aussehen, wie die kantige Silhouette. Zwar findet sich statt eines Kühlergrills zwischen den Frontleuchten nur eine tiefschwarze Kühlerverkleidung, aber das tut der Vertrautheit keinen Abbruch.

Wallbox statt Reserverad

Anders als bei der G-Klasse gibt es beim EQG aber keine Reserveradabdeckung mehr. Stattdessen findet sich an der Hecktür eine verschließbare Box mit weiß beleuchteten Akzenten. Die Gestaltung erinnert dann auch irgendwie an eine Wallbox. Darin kann dann zum Beispiel das Ladekabel bequem erreichbar untergebracht werden. "Mit dem neuen EQG treten wir eine Reise in die Zukunft an. Für uns war es essenziell, die DNA der G-Klasse wirklich zu erhalten, aber ins EQ-Zeitalter zu beamen", sagt Chef-Designer Gorden Wagener zur Premiere.

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Auch die Offroad-Fähigkeiten einer G-Klasse soll der EQG haben.

(Foto: Holger Preiss)

Um an die Offroad-Fähigkeiten der G-Klasse anknüpfen zu können, setzt Mercedes auch beim EQG auf den robusten Leiterrahmen. Auch die Fahrwerkkonstruktion bleibt G-Klasse typisch extrem geländegängig; mit Einzelradaufhängung an der Vorderachse und mit einer für die Integration des Elektroantriebs neu entwickelten Starrachse hinten. Mit vier radnahen und individuell ansteuerbaren Elektromotoren wird das Fahrzeug sowohl on- als auch offroad einzigartige Fahreigenschaften bieten. In Kombination mit einem schaltbaren Getriebe, womit sich der Concept EQG in den sogenannten "Low Range Modus" bringen lässt, soll er dann auch die hohen "G"-spezifischen Performance-Anforderungen im Gelände erfüllen können.

Schon jetzt ist man sich bei Mercedes sicher, das auch der EQG als Serienmodell die legendären Teststrecke auf dem 1445 Meter hohen Grazer Hausberg Schöckl problemlos bewältigen wird. Mit bis zu 60 Grad Steigung gilt die 5,6 Kilometer lange Route in der internationalen Offroad-Szene als eine der größten Herausforderungen für Mensch und Technik. Nach der erfolgreichen Bezwingung soll sich dann auch der EQG mit dem für die Baureihe 463 obligatorischen Qualitätsnachweisen und dem Label "Schöckl proved" schmücken können. Das beinhaltet auch, dass der EQG, wie seine konventionell angetriebenen Brüder, eine Steigfähigkeit von bis zu 100 Prozent bei entsprechendem Untergrund haben wird.

Elektrischer Maybach

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(Foto: Holger Preiss)

Was Mercedes mit Blick auf die Studie aber noch nicht verrät, ist, wie lange der Akku solche Steigungsfahrten zulässt. Auch ist die Frage ungeklärt, wo im tiefen Wald oder auf dem höchste Berg dann wohl der Strom herkommt, um die Batterie wieder auf Leistung zu bringen. Denn selbst bei momentan 530.000 Ladepunkten weltweit, wird sich hier kaum einer in der Pampa finden lassen. Mehr Glück beim Laden dürften da die künftigen Insassen eines Mercedes-Maybach EQS haben. Auch diese Luxuskarosse steht in München nur als Studie, wird aber ebenfalls einen vollelektrischen Antrieb haben.

Die Kernmärkte für das SUV sieht Mercedes in China, Russland, Südkorea, USA und Deutschland. Bei einer Käuferschaft, die zu einem hohen Grad digital vernetzt ist und höchste Ansprüche digitalen Lösungen hat und natürlich das entsprechende Kleingeld, um sich eine Fahrzeug mit dem Maybach-Zusatz überhaupt erst kaufen zu können. Um die potenziellen Interessenten optisch in den Bann zu schlagen, setzt Mercedes hier auf das Purpose Design. Was nichts anderes heißt, als dass sich eine dynamische Silhouette, tief an der Front beginnend, über die A-Säule bis zur Abrisskante des Heckspoilers zieht. Dazu LED-Leuchteinheiten mit individuellen Diamantblöcken, vertikale Maybach-Pinstripes, filigrane Lamellen an den Lufteinlässen und ein klassischer Maybach-Schriftzug auf der Motorhaube.

Schwebende Füße und eine Vase

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Mit Vase wirds im Mercedes-Maybach EQS so richtig gemütlich.

(Foto: Mercedes)

Für den Innenraum verspricht Mercedes Lounge-Charakter und damit luxuriöses Reisen auf höchstem Niveau. Die vorderen Sitze zeigen Parallelen zur Mercedes-Maybach S-Klasse. Der First-Class-Fond mit zwei großzügigen Einzelplätzen, ist ebenfalls von der S-Klasse inspiriert, und weil das SUV-Konzept mehr Sitzhöhe ermöglicht, konnte auch die Wadenauflage noch größer ausgelegt werden, damit die Füße regelrecht über dem "Faux Fur"-Bodenbelag schweben. Für Stimmung im Raum sorgen unterschiedlichste Ambientebeleuchtungen und ein serienmäßiger Vaseneinsatz für einen Strauß Blumen. Die Stimmung der Gäste dürfte sich hingegen heben, wenn die denn aus den mitgeführten Sektkelchen Champagner schlürfen, der selbstredend aus dem integrierten Kühlfach kommt. Ansonsten dürften weiter Beigaben aus dem EQS, wie zum Beispiel der Hyperscreen Einzug in den Maybach finden.

Wie bei der elektrischen G-Klasse wird aber auch beim Concept Mercedes-Maybach EQS über Reichweite, Batteriekapazität und Ladeleistung das Tuch des Schweigens gehüllt. Für den Moment jedenfalls. Angesichts eines EQS, kann man sich hier aber einiges ausrechnen und das wird, wie der zu erwartende Preis nicht wenig sein.

Quelle: ntv.de

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