
Mit fünf Neuerscheinungen will Porsche das Publikum der Los Angeles Auto Show für ein Fahrzeug begeistern. Eine davon ist der Taycan GTS Sport Turismo.
(Foto: Holger Preiss)
Während andere Hersteller auf der Los Angeles Auto Show mit Abwesenheit glänzen, probt Porsche in Kalifornien den großen Aufschlag. Gleich mit fünf neuen Modellen will die Sportwagenschmiede die Verkaufszahlen in den USA weiter beflügeln.
Während sich andere Autobauer mit Messeauftritten zurückhalten, geht Porsche gleich mit fünf Weltpremieren auf der Los Angeles Auto Show an den Start. Ja, tatsächlich öffnet im sonnigen Kalifornien dieser Tage die letzte Automesse des Jahres ihre Pforten. Wie zahlreich die Gäste werden, steht in den Sternen, denn ähnlich wie in Europa übt sich die Großzahl der Autohersteller in vornehmer Zurückhaltung oder lässt die Messe gleich ganz aus. Doch anders als in München stehen in L.A. nicht Mobilitätskonzepte der Zukunft im Mittelpunkt, sondern alltagstaugliche Fahrzeuge in schicken Blechkleidern, gerne auch elektrisch, aber nicht nur. Hier in den USA darf es auf so einer Automesse auch noch zu einem großen Teilen um puren Fahrspaß gehen.

Der Porsche 718 Cayman GT4 RS ist eine kompromisslose Fahrmaschine auf der L.A. Motor Show.
(Foto: Holger Preiss)
Und da ist man am Stand der Zuffenhausener Sportwagenschmiede genau richtig. Für die ist es ohnehin eine Art Heimspiel, denn schon seit vielen Jahren erfreut sich Porsche größter Beliebtheit im "Sunshine State". Wäre dieser US-Bundesstaat ein Land, dann wäre es tatsächlich der fünftgrößte Markt für den deutschen Autobauer. Nach China sind die USA ohnehin der größte Markt für Porsche und im Moment sogar eine Vertriebsregion mit exponentiellem Wachstum. In den ersten drei Quartalen wurden 51.615 Sportwagen verkauft, was einem Anstieg von 30 Prozent entspricht.
Der Zeitenbrecher
Insofern dürfte also auch in diesem Jahr der Porsche-Stand im LA Convention Center sein Publikum finden. Wobei der größte Andrang wohl beim 718 Cayman GT4 RS und dem Cayman GT4 RS Clubsport, den neuen Topmodellen der 718-Familie zu erwarten ist. Das sind kompromisslose Fahrmaschinen, die dank Leichtbau, einem extra abgestimmten Fahrwerk und aufwendiger Aerodynamik die Car Guys in den Bann schlagen dürften. Das übrigens einmal mehr, weil die Zeit, die der RS auf dem in den USA nicht unbekannten Nürburgring hingezaubert hat, mit 7:04,511 Minuten schon Zeichen setzt. Nur um es mal einzuordnen: das ist über 23 Sekunden schneller als der kleine Bruder 718 Cayman GT4.

Der Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport ist der Zeitenbrecher auf dem Nürburgring.
(Foto: Holger Preiss)
Und was den Treibsatz beim 718 betrifft, dürften die US-Amerikaner ohnehin keinen Dünkel haben. Handelt es sich doch um den frei saugenden Sechszylinder-Boxermotor mit 500 PS und einem maximalen Drehmoment von 450 Newtonmetern, die Porsche über sein Doppelkupplungsgetriebe (PDK) auf kürzesten Wegen an die Antriebsräder weiterreicht. In 3,4 Sekunden ist der GT4 RS auf 100 km/h beschleunigt und wer will, dreht den digitalen Geschwindigkeitszeiger bis an die 315. Allerdings reicht die Begeisterung allein nicht aus, um solch eine Fahrmaschine aus Zuffenhausen sein Eigen zu nennen. In Deutschland ruft Porsche für den 718 Cayman GT4 RS einen Grundpreis von 141.338 Euro auf.
Die Elektrosportler
Nicht viel weniger Geld verlangt Porsche für den ebenfalls in L.A. vorgestellten und rein elektrisch fahrenden Taycan GTS und Taycan GTS Sport Turismo. Hier starten die Preise ab 131.834 Euro. Mit einer nach WLTP gemessenen Reichweite von bis zu 504 Kilometern knackt der GTS übrigens als erster Vertreter der Reihe diese Marke. Das könnte neben den 598 PS im Overboost und einer damit einhergehenden Sprintgeschwindigkeit von 3,7 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h den Verkauf dann ebenso beflügeln wie das auf den GTS speziell abgestimmte Fahrwerk, die optionale Hinterachslenkung und eine Spitzengeschwindigkeit von Tempo 250.

Mit 598 PS ist der Porsche Taycan GTS Sport Turismo kein Kind von Traurigkeit.
(Foto: Holger Preiss)
Optisch setzt Porsche beim GTS natürlich auch Akzente. Zahlreiche schwarze oder dunkle Details am Exterieur, etwa an Bugverkleidung, den Füßen der Außenspiegel oder den Seitenscheibenleisten, sollen hier die außergewöhnliche Dynamik optisch unterstreichen. Im Inneren sind es Race-Tex-Umfänge neben schwarz eloxiertem und gebürstetem Aluminium.
Im Übrigen ist tatsächlich die Nachfrage nach dem Taycan gerade hier in Kalifornien ungemein hoch. Knapp acht Prozent aller Taycan-Auslieferungen von weltweit 28.640 entfielen von Januar bis September 2021 auf den Bundesstaat. Rechnet man das auf den Gesamtvertrieb in den USA um, dann gehen rund 30 Prozent der Taycan-Auslieferungen in den Sonnenstaat.

Der Porsche Panamera soll als Sonderausgabe in einer Platinum Edition die Leute zum Kauf bewegen.
(Foto: Holger Preiss)
Mit der Sonderausführung des Panamera in der Platinum Edition macht Porsche dann hier in Los Angeles auf der Messe den Sack zu. Hochwertig ausgestattet soll zu einem "kleinen Preis" - wir sprechen hier von 111.945 Euro - ein ebenfalls in den USA stark nachgefragtes Modell protegiert werden. Zu den inklusiven Beigaben zählen neben der Luftfederung automatisch abblendende Außenspiegel, LED-Matrix-Scheinwerfer, Panorama-Dach und der Parkassistent mit Rückfahrkamera.
Inwieweit die Hybrid-Ausführung mit 7,2 kW Ladeleistung im Land der unbegrenzten Möglichkeiten auf Gegenliebe stößt, bleibt abzuwarten.
Quelle: ntv.de