Die billigste Box ist die beste Wallboxen für Photovoltaikanlagen im ADAC-Test
31.10.2023, 14:03 Uhr Artikel anhören
Testsieger ist die 940 Euro teure Wallbox Fronius Wattpilot 11 J 2.0.
(Foto: ADAC)
Produziert die eigene Solaranlage mehr Strom als aktuell benötigt, lässt dieser sich ins Auto laden. Die richtige Wallbox vorausgesetzt. Der ADAC hat acht Geräte getestet - mit durchweg guten Ergebnissen.
Wer sein Elektroauto mit Strom aus der eigenen Solaranlage (auch Photovoltaikanlage, kurz PV) betanken will, benötigt dafür eine passende Wallbox. Auf dem Markt gibt es taugliche und auch günstige Angebote, wie der ADAC in einem Test ermittelt hat. Alle acht Kandidaten erhielten die Note "gut", am besten schnitt das preiswerteste Model ab.
Testsieger ist die 940 Euro teure Wallbox Fronius Wattpilot 11 J 2.0. Sie verfügt über eine sogenannte Phasenumschaltung, so dass das Auto auch bei geringer Sonneneinstrahlung (ab 1,4 kW) noch Ladestrom abbekommt. Auch zwei weitere Testkandidaten (Myenergi Zappi V2.1 und OpenBW Series2 Standard+) bringen die Technik serienmäßig mit, für das Modell KEBA KeContact P30 PV-Edition ist sie optional zu haben. Geräte ohne Phasenabschaltung laden erst bei einer höheren Energieproduktion (mindestens 4 kW) das Auto.
Manuelle Wahl zwischen PV-Überschussladen und Ergänzungsstrom
Die Ladegeräte von Fronius, Myenergi, openWB und SMA bieten zudem die Möglichkeit, direkt an der Wallbox zwischen reinem PV-Überschussladen und Laden mit Ergänzungsstrom aus dem Netz manuell zu wählen. Bei den anderen Wallboxen ist dies teilweise über eine App möglich.
Wer den überschüssigen Strom vom Dach in den Auto-Akku laden will, benötigt ein Energie-Managementsystem (EMS). Dieses ist entweder direkt in der Wallbox integriert oder die Wallbox nutzt über eine Schnittstelle das System der Photovoltaikanlagen. Beide Funktionalitäten sind bei Wallboxen kein Standard; Geräte, die sie beherrschen, sind mit 900 bis 1700 Euro etwas teurer als Standard-Boxen, die es schon ab rund 500 Euro gibt.
Tipps zum Wallbox-Kauf
Auf seiner Website gibt der ADAC zudem Tipps zum Kauf einer Wallbox. Unter anderem weist er dort darauf hin, dass deren Installation nur von einer qualifizierten Elektrofachkraft durchgeführt werden darf. Die Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge seien beim Netzbetreiber grundsätzlich anzumelden und bei mehr als 11 kW genehmigungspflichtig.
Zudem sollte eine Wallbox mit Steckerbuchse "über eine schaltbare Verriegelung des Ladekabels verfügen, damit das Ladekabel auch in einem frei zugänglichen Bereich wie einem Carport vor Diebstahl gesichert werden kann". Und da Wallboxen in der Regel nicht dauerhaft in Verwendung sind, "sollte der Stand-by-Verbrauch so gering wie möglich sein" oder die Wallbox komplett ausgeschaltet werden können.
Quelle: ntv.de, abe/sp-x