Gregor Bauers "Markt im Chart" Euro-Ausbruch wahrscheinlich
19.06.2009, 16:39 UhrIm Chart lässt sich zwischen Oktober 2008 und März 2009 eine sehr massive Bodenbildungszone definieren, und zwar zwischen etwa 1,253 USD und dem Tief bei 1,2328 USD. Seit März 2009, ausgehend von dem Tief bei 1,2452 USD, verlief der Euro dann aber in einem, wenn auch volatilen, Aufwärtstrend.
Die aktuellen Szenarien
Das Euro-USD-Währungspaar befindet sich zurzeit in einer spannenden Situation. Die kürzlich erfolgte Umkehr des Aufwärtstrends hat den Euro an eine massive Kreuzunterstützung geführt, denn er ist an die Begrenzungslinie des Aufwärtstrends gestoßen, wobei zusätzlich in genau diesem Bereich die Unterstützungszone (1,3741 USD bis ca. 1,365 USD) verläuft.
Der Euro wird in den nächsten Wochen die nächstgelegene obere (1,4309 - 1,437 USD) und untere Begrenzungszone (1,3741 USD bis ca. 1,365 USD) mindestens noch einmal testen. Zurzeit kann zwar nicht abschließend gezeigt werden, in welche Richtung der Euro ausbrechen wird, aber je länger die Währung innerhalb einer relativ engen Range verläuft, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit eines signifikanten Ausbruchs. Der Chart zeigt dabei die entscheidenden Signalmarken
Szenario für fallenden Euro: Gute Möglichkeiten für kurzfristige Short-Positionen ergeben sich, wenn der Euro die massive Kreuz-Unterstützungszone nach unten durchbricht, da dies zu einem neuen dynamischen Abwärtsimpuls führen wird. Dieser wird dann erst wieder im Bereich um etwa 1,30 USD bis 1,2887 USD neuen Boden finden - womit das Kursziel der Short-Position bestimmt wäre. Diese Zone ergibt sich au dem Wendepunkt im April 2009.
Szenario für stegenden Euro: Entsprechende strategische Long-Positionen empfehlen sich, wenn der Euro über seinen nächsten Widerstand, also über etwa 1,437 USD, ausbricht und Anschlusskäufer findet. Das Kursziel in diesem Szenario liegt dann bei der nächsten Widerstandszone, und damit zwischen 1,4969 USD und etwa 1,4823 USD. Ein möglicher Abprall und erneuter Aufwärtsimpuls wird schnell an seine Grenzen stoßen, die durch die beiden Widerstandszonen definiert sind.
Charttechnische Handelssignale entstehen aber immer erst dann, wenn die europäische Währung auch wirklich aus diesen Begrenzungsbereichen entsprechend nach oben oder unten ausbricht. Dies zeigt dann zunächst die beginnende Neubewertung des Euro. Aber erst wenn sich Anschlusskäufer bzw. - verkäufer finden, ist der Ausbruch in die neue Richtung vollendet. Daher sollten Ausbrüche nie antizipativ gehandelt werden.
Dr. Gregor Bauer arbeitet als selbständiger Portfolio Manager (www.drbauer-consult.de), ist Vorstandsvorsitzender der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands (www.vtad.de) sowie Vorstandsmitglied des Weltverbands der Technischen Analysten.
Quelle: ntv.de