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Nouriel Roubini mahnt Regierungen tun nicht genug

Regierungen und Notenbanken tun nach Einschätzung des New Yorker Starökonomen Nouriel Roubini nicht genug, um ein weiteres Ausufern der Finanz- und Wirtschaftskrise zu verhindern. "In Europa hält sich die Europäische Zentralbank zu sehr zurück", sagte Roubini bei n-tv. "Sie hält den Leitzins bei zwei Prozent anstatt ihn weiter Richtung null Prozent zu senken. Darüber hinaus sind in Europa die Steueranreize bislang noch sehr schwach."

Zur zeitweiligen Verstaatlichung einiger großer Banken sieht Roubini keine Alternative. "Zu diesem Zeitpunkt scheint die partielle Verstaatlichung einiger Banken auf temporärer Basis unvermeidbar, was nicht heißt, dass diese Krise vorbei ist", so Roubini im n-tv-Gespräch. Beispiele aus der Vergangenheit wie Schweden zeigen nach den Worten Roubinis, dass es möglich, ist Banken zu übernehmen, sie zu bereinigen, gute und schlechte Vermögenswerte zu trennen um sie dann wieder an den Privatsektor zu verkaufen.

"Das Risiko ist natürlich, dass die Regierungen die Banken nicht nur auf einer zeitlich begrenzten Basis kontrollieren, sondern über einen längeren Zeitraum hinaus." Als Unterstützer einer Verstaatlichung gehe er lediglich von einer temporären Verstaatlichung aus.

Nouriel Roubini ist Professor für Volkswirtschaft an der Stern School of Business der New York University und hat sich in der Vergangenheit mit seinen treffsicheren Prognosen einen Namen gemacht. Heute gilt er als Koryphäe unter den Wirtschaftspropheten. In einer exklusiven Deutschland-Kooperation kommentieren die Experten aus Roubinis Team jeden Freitag um 8.15 Uhr und 12.30 Uhr die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen.

Quelle: ntv.de

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