Mittwoch, 16. Juli 2025Der Tag

mit Friederike Zörner
Friederike Zörner
22:31 Uhr

Das war Mittwoch, der 16. Juli 2025

Sollen reichere Rentnerinnen und Rentner für ärmere bezahlen? Der Expertenvorschlag eines entsprechenden "Boomer-Solis" für die Rente (wir berichteten) stößt auf breite Kritik - aber auch auf Zustimmung. Die Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Gitta Connemann, sagte im ntv Frühstart, ein "Boomer-Soli" raube den Menschen Verlässlichkeit. "Jemand, der in die Rente eintritt, der sein Portfolio berechnet hat, (…) dem kann ich nicht so mal über Nacht sagen, ich nehme dir davon zehn Prozent weg." Der Chef der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Stefan Nacke, warnte in den Zeitungen der Funke Mediengruppe: Der DIW-Vorschlag schaffe neue Ungerechtigkeiten, "wenn Einnahmen der Rentnerhaushalte, aber keine Vermögen berücksichtigt werden."

Lob kommt dagegen von der Vorsitzenden des Sachverständigenrates Wirtschaft, Monika Schnitzer. Der Grundgedanke des DIW sei auf alle Fälle richtig: "Die Rentenlast der Babyboomer kann nicht allein der immer kleineren Zahl von jungen Beitragszahlern aufgebürdet werden, die Babyboomer-Generation selbst muss einen Beitrag dazu leisten", sagte die "Wirtschaftsweise" den Funke-Zeitungen.

Diese kontroverse Debatte bleibt uns mit Sicherheit noch eine Weile erhalten.

Diese Abendlektüre habe ich heute für Sie:

Kommen Sie gut durch die Nacht. Bis morgen.

22:12 Uhr

USA schalten sich in Kämpfe in Syrien ein - Armee zieht ab

Die USA haben sich in die Kämpfe im Süden Syriens eingeschaltet. Man habe mit allen Konfliktparteien Gespräche geführt, teilte US-Außenminister Marco Rubio auf X mit. "Wir haben uns auf konkrete Schritte geeinigt, die diese beunruhigende und schreckliche Situation heute Abend beenden werden." Die syrische Regierung begrüßte die Bemühungen der USA. Nach Angaben von Diplomaten wird sich der UN-Sicherheitsrat mit den israelischen Angriffen in Syrien befassen.

Einwohner von Damaskus berichteten, Israel habe am Abend erneut westliche Vororte der Hauptstadt aus der Luft angegriffen. Ein Reporter der Nachrichtenagentur Reuters berichtete ebenfalls, in der umkämpften Stadt Suweida seien erneut Gefechte ausgebrochen. Gegen 22 Uhr deutscher Zeit erfolgte dann die Nachricht, dass die syrische Armee nach Regierungsangaben mit ihrem Abzug aus der Suwaida begonnen habe. Der Abzug sei Teil einer Waffenruhe-Vereinbarung "nach dem Hinwegfegen gesetzloser Gruppen aus der Stadt", erklärte das Verteidigungsministerium in Damaskus.

21:48 Uhr

Ehepaar landet nach lautem Streit im Gefängnis

Diese Geschichte nimmt eine unvorhergesehene Wendung: Ein Ehepaar hat sich im Bremer Hauptbahnhof so laut gestritten, dass Bundespolizisten einschritten. Der Streit habe dann ein "jähes Ende" genommen, als die Beamten feststellten, dass sowohl die 64-Jährige als auch ihr 72 Jahre alter Ehemann wegen Diebstahls gesucht wurden, teilte die Bundespolizei mit. Demnach lag gegen beide ein Haftbefehl des Amtsgerichts Hamburg vor.

Da beide eine geforderte Geldsumme für die Haftbefehle nicht begleichen konnten, steht ihnen nun ein etwa sechswöchiger Haftaufenthalt bevor. Sie kommen in nach Geschlechtern getrennte Justizvollzugsanstalten, "sodass die beiden zumindest vorerst nicht mehr streiten können". Worum es in der verbalen Auseinandersetzung ging, war nicht bekannt.

21:33 Uhr

Säure im Weißwein: Portugiese wegen Mordes verurteilt

Ein Mann ist in Portugal wegen eines abscheulichen und heimtückischen Verbrechens zu einer Haftstrafe von knapp 20 Jahren verurteilt worden. Der Mann hatte im Mai 2022 Batteriesäure - die stark ätzende Schwefelsäure enthält - mit Weißwein gemischt und die Flasche in den Kühlschrank gestellt. Seine 43-jährige Lebensgefährtin trank davon und starb an schwersten inneren Verätzungen. Der 56 Jahre alte Unternehmer behauptete daraufhin, seine Partnerin habe Suizid begangen. Ermittlungen ergaben im Anschluss ein deutlich anderes Bild.

Laut dem Urteil des Geschworenengerichts in Aveiro im Zentrum des Landes muss der Verurteilte den drei Kindern des Opfers ein Schmerzensgeld von insgesamt rund 200.000 Euro zahlen. Das berichteten die Zeitung "Jornal de Notícias" und andere Medien unter Berufung auf die Justiz.

20:59 Uhr

Stück vom Mars für Rekordpreis versteigert

Die Frage ist natürlich: Was fängt man damit an?

Die Frage ist natürlich: Was fängt man damit an?

(Foto: dpa)

Falls Sie schon immer mal ein Stück vom Mars haben wollten, sollten einige Millionen auf Ihrem Konto bereit liegen. Denn ein eben solches wurde nun bei einer Auktion in New York für 5,3 Millionen Dollar (etwa 4,5 Millionen Euro) versteigert. Damit sei das Objekt nun der teuerste je versteigerte Meteorit, teilte das Auktionshaus Sotheby's mit. Der fast 25 Kilogramm schwere Meteorit mit dem Namen "NWA 16788" ist den Angaben zufolge das größte bekannte Gesteinsstück des roten Planeten auf der Erde. Wer die Rarität ersteigerte, teilte das Auktionshaus zumindest bislang nicht mit.

Entdeckt worden sei das Gesteinsstück 2023 im Niger. Wahrscheinlich sei es bei einem heftigen Asteroideneinschlag auf dem Mars abgeschlagen worden und so auf die Erde gelangt. Stücke vom Mars gibt es auf der Erde sehr selten. Nur rund 400 Mars-Meteoriten sind Sotheby's zufolge bekannt - die meisten davon sehr klein.

20:30 Uhr

Hauptbühne des Festivals Tomorrowland brennt

Albtraum für jeden Veranstalter: Zwei Tage vor Beginn des Elektrofestivals Tomorrowland im belgischen Boom ist auf der Hauptbühne ein Feuer ausgebrochen. Bisher gebe es keine Verletzten, sagte eine Sprecherin der Feuerwehr. Wie die belgische Nachrichtenagentur Belga berichtete, sind Rettungsdienste vor Ort. Der Schwerpunkt liege derzeit auf der Sicherheit der anwesenden Mitarbeiter. Bilder in den sozialen Medien zeigen eine dichte Rauchwolke sowie ein Feuer auf der linken Seite der Bühne.

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19:57 Uhr

Deutscher am Ärmelkanal von Flut überrascht und ertrunken

Am Ärmelkanal in Nordfrankreich ist ein 47 Jahre alter Deutscher von der Flut erfasst worden und ertrunken. Wie die örtliche Feuerwehr mitteilte, war der Mann an der Küste von Audresselles mit sieben weiteren Menschen, unter ihnen mehrere Kinder, auf einer Sandbank im Meer in Not geraten. Bis die Rettungskräfte eingetroffen seien, habe der 47-Jährige bereits einen Atemstillstand erlitten und habe nicht wiederbelebt werden können.

Ein neunjähriges Mädchen und ein 13-jähriger Junge, die ebenfalls aus Deutschland stammen, seien nach dem Rettungseinsatz in ein Krankenhaus Boulogne-sur-Mer gebracht worden, erklärte die Feuerwehr. Sie hatten demnach offenbar Wasser geschluckt, waren aber bei Bewusstsein geblieben. Die Behörden am Ärmelkanal mahnen immer wieder, die Gezeiten nicht zu unterschätzen. Es "reichen ein paar Minuten, um von der steigenden Flut überrascht zu werden", lautet die wiederkehrende Warnung.

18:54 Uhr

Island erlebt zwölften Vulkanausbruch innerhalb von vier Jahren

Apokalyptischer Anblick, den die Menschen auf Island bereits gewohnt sind.

Apokalyptischer Anblick, den die Menschen auf Island bereits gewohnt sind.

(Foto: dpa)

Auf der dünn besiedelten Reykjanes-Halbinsel südwestlich von Islands Hauptstadt Reykjavik hat sich am Morgen erneut die Erde geöffnet. Erst wenige Stunden zuvor hatte sich die Eruption durch eine Erdbebenserie angedeutet. Island erlebt damit seinen zwölften Vulkanausbruch innerhalb von gut vier Jahren.

In Live-Aufnahmen des Rundfunksenders RÚV war zu sehen, wie glutrote Lava aus einem Hunderte Meter langen Erdspalt sprudelte. Diese Eruptionsspalte wurde im Laufe des Tages immer länger, ehe sie nach Angaben des Wetteramtes in den Mittagsstunden eine Länge von schätzungsweise 2,4 Kilometern erreichte. Zusätzlich öffnete sich ein weiterer Riss in der Erde, der etwa 500 Meter lang war. Rund um die Spalten bildeten sich größer werdende Lavafelder. Experten sprachen von einem günstigen Ausbruchsort: Eine Gefahr für Menschen in dem nahe gelegenen Fischerort Grindavík oder Infrastruktur in der Region besteht daher nach bisherigem Stand nicht.

18:37 Uhr
Breaking News

Theatermacher Claus Peymann gestorben

Der Theatermacher Claus Peymann ist tot. Der Regisseur und frühere Intendant zahlreicher Bühnen starb im Alter von 88 Jahren in Berlin. Das teilte die frühere Geschäftsführerin des Berliner Ensembles, Miriam Lüttgemann, mit.

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18:20 Uhr

USA schieben fünf Kriminelle ins Königsreich Eswatini ab

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Donald Trump auch von diesem afrikanischen Staat noch nichts gehört hat. Sei es drum: Die US-Regierung hat fünf kriminelle Ausländer in das Königreich Eswatini abgeschoben. Bei den Männern aus Vietnam, Jamaika, Kuba, Laos und dem Jemen handele es sich um "so einzigartig barbarische Individuen, dass ihre Heimatländer sich weigerten, sie zurückzunehmen", teilte Tricia McLaughlin, eine Sprecherin des US-Heimatschutzministeriums, auf X mit. Die Männer, die unter anderem wegen Mordes und Vergewaltigung verurteilt wurden, seien bereits in Eswatini gelandet, so McLaughlin.

In dem südafrikanischen Binnenstaat löste die Nachricht über die Abschiebungen große Besorgnis und Kritik aus. Die Gefängnisse in dem afrikanischen Kleinstaat seien nicht dafür ausgerüstet, Kriminelle eines solchen Kalibers sicher unterzubringen, teilte Lucky Lukhele, der Sprecher des zivilgesellschaftlichen Swazi Solidaritätsnetzwerks mit. Eswatini dürfe nicht "zu einer Müllhalde für Kriminelle verkommen", sondern müsse den Schutz seiner Bürger priorisieren. Eswatinis Regierung beschwichtigte. Die fünf Straftäter seien in Isolationszellen untergebracht und stellten daher keine Bedrohung für Einwohner dar, sagte Regierungssprecherin Thabile Mdluli. Die Maßnahme sei das Ergebnis "monatelanger intensiver Gespräche auf höchster Ebene mit der Regierung der Vereinigten Staaten." In Zusammenarbeit mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM) solle eine Überführung der Männer in ihre Herkunftsländer verhandelt werden.

17:42 Uhr

Trump bricht mit seinen Anhängern - wegen Epstein

In einem beispiellosen Wutausbruch hat sich Donald Trump auf "Truth Social" über die Diskussion in seiner Anhängerschaft über die Affäre rund um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein ausgelassen. Zahlreiche US-Bürger glauben, dass die Behörden Einzelheiten zum Fall verschweigen, um reiche und einflussreiche Mitglieder der Elite zu schützen, die mit ihm in Kontakt standen, darunter auch Trump. Diese Vermutungen fallen vor allem in Trumps MAGA-Bewegung (Make America Great Again) auf fruchtbaren Boden. Forderungen nach mehr Transparenz gibt es allerdings auch im gegnerischen politischen Lager. Die Hauptverschwörungstheorie dreht sich um eine angeblich existierende Liste von Personen, die neben Epstein in die Sexualverbrechen verwickelt waren. Die Trump-Regierung beharrt darauf, dass es eine solche Liste nicht gibt.

Auf "Truth Social" bricht Trump nun in aller Öffentlichkeit mit seinen kritischen Anhängern. Er wirft ihnen vor, auf den "Bullshit" der Demokraten hereingefallen zu sein. "Ich habe in sechs Monaten mehr erreicht als vielleicht jeder andere Präsident in der Geschichte unseres Landes, und alles, worüber diese Leute reden wollen, angeheizt von den Fake News und den erfolgshungrigen Demokraten, ist die Jeffrey-Epstein-Falschmeldung." Und als wäre das nicht schon genug, fügt er an: "Lasst diese Schwächlinge weitermachen und die Arbeit der Demokraten erledigen, denkt nicht einmal daran, über unseren unglaublichen und beispiellosen Erfolg zu sprechen, denn ich will ihre Unterstützung nicht mehr!"

16:24 Uhr

Jahrelang unentdeckte IT-Panne verursacht eklatante Lehrer-Lücke im Südwesten

Wegen einer schweren IT-Panne sind 1440 Lehrerstellen in Baden-Württemberg fälschlicherweise als belegt verbucht worden. Grund ist ein Softwarefehler, der - jetzt halten Sie sich fest - bis auf das Jahr 2005 zurückgeht, wie das Kultusministerium einräumte. Dieser Fehler sei über all die Jahre unbemerkt geblieben. Die freien Stellen sollen nun zügig besetzt werden.

  • 2005 wechselte die Kultusverwaltung demnach das Programm zur Personal- und Stellenverwaltung der Lehrkräfte.
  • "Derzeit gehen wir davon aus, dass bereits bei der Datenübertragung ein Fehler passiert sein muss", heißt es aus dem Ministerium.
  • Seitdem wurde die Stellenzahl stets fortgeschrieben, aber nie neu ermittelt. Hinzu kommen den Angaben zufolge mutmaßliche Programmierungsfehler.
  • Über die Jahre sei die Zahl der als belegt ausgewiesenen Stellen stetig angestiegen, obwohl sie tatsächlich frei geblieben seien. Das Kultusministerium nimmt derzeit an, dass die fehlerhafte Summe um 80 bis 100 Stellen pro Jahr angewachsen ist.
  • Nachdem es in Einzelfällen zu Unstimmigkeiten gekommen sei, hätten die Kultusverwaltung und das Landesamt für Besoldung die Stellenbesetzung mit einem neuen Programm erstmals komplett neu ermittelt. Ergebnis: 1440 freie Stellen, die bis dato unbesetzt sind.
Mehr dazu lesen Sie hier.
15:45 Uhr

Harry-Potter-Star Emma Watson muss ihren Führerschein abgeben

Was würde Hermine nur dazu sagen? Der leichtfertige Umgang mit dem Gaspedal kommt Harry-Potter-Star Emma Watson teuer zu stehen. Die 35 Jahre alte Schauspielerin wurde als Wiederholungstäterin wegen eines - nach deutschen Maßstäben - eher geringen Verstoßes gegen die Geschwindigkeitsbegrenzung mit einem sechsmonatigen Fahrverbot belegt. Zudem muss Watson eine Strafe in Höhe von umgerechnet rund 1200 Euro zahlen, wie die Nachrichtenagentur PA berichtete.

Watson, die durch ihre Rolle als pedantische, aber liebenswerte Musterschülerin Hermine Granger berühmt wurde, war im Sommer vergangenen Jahres in Oxford in einer 30er-Zone mit 38 Meilen pro Stunde erwischt worden. Umgerechnet entspricht das in etwa einer Geschwindigkeit von 61 km/h bei erlaubten 48 km/h. Dem PA-Bericht zufolge hatte sie wegen Verkehrsverstößen bereits neun Punkte angesammelt. In Großbritannien wird ab zwölf Punkten innerhalb von drei Jahren der Führerschein kassiert. In Deutschland wäre eine ähnliche Geschwindigkeitsübertretung nicht mit einem Punkt geahndet worden.

15:05 Uhr

Brücke stürzt in Österreich auf Lkw - Zwei Schwerverletzte

In Österreich ist eine Fußgängerbrücke auf einen Lastwagen gestürzt. Dabei wurden in Linz laut Polizei die beiden Insassen des Transporters eingeklemmt. Sie konnten nach wenigen Stunden schwer verletzt geborgen werden, wie ein Polizeisprecher der österreichischen Nachrichtenagentur APA sagte.

Der Lastwagen mit einem Kranauflieger war laut Behörden gegen die Brücke geprallt, die daraufhin direkt über dem Führerhaus des Transporters einstürzte. Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an technischer Ausrüstung aus. Mit Kränen wurde versucht, die Brücke von dem Lkw herunterzubekommen. Das dauerte den Angaben zufolge zwei bis drei Stunden. Laut "Oberösterreichischen Nachrichten" befand sich zum Zeitpunkt des Unglücks glücklicherweise niemand auf der Brücke, die zu einer Garageneinfahrt führt. Der Lkw-Fahrer habe offenbar versucht, in die Tiefgarage zu fahren. Nach Angaben der Feuerwehr sei das eingestürzte Brückenteil zwischen 30 bis 40 Tonnen schwer, so das Blatt.

14:15 Uhr

Schichtwechsel

Liebe Leserinnen und Leser, meine Kollegin Johanna Ohlau ist in den Feierabend gewechselt. Bis zum späten Abend betreue ich jetzt den "Tag" und versorge Sie mit Nachrichten aus aller Welt. Mein Name ist Friederike Zörner. Bei Fragen oder Kritik erreichen Sie mich via Mail an friederike.zoerner[at]ntv.de

14:00 Uhr

Altkanzer Schröder will nun doch in U-Ausschuss aussagen - per Video

Altkanzler Gerhard Schröder

Altkanzler Gerhard Schröder

(Foto: dpa)

Wer krank ist, ist krank. Doch wenn Zweifel bestehen, wird auch mal ein Attest gefordert. Das kennt jeder Arbeitnehmer und Arbeitnehmerin. Im Fall von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder soll es sogar ein amtsärztliches Attest sein. Das soll der SPD-Politiker in Schwerin vorlegen und zwar bis zum 31. August. Denn dort soll Schröder im Untersuchungsausschuss des Landtags zur Stiftung Klima- und Umweltschutz aussagen. Hintergrund sind Schröders Nähe zu Russlands Staatschef Wladimir Putin und seine Posten in russischen Konzernen nach seiner Zeit in Berlin, unter anderem in der Nord Stream 2 AG. Doch Schröder war der Befragung im Frühjahr ferngeblieben wegen der Diagnose "Burnout" und hatte sich in eine Klinik in der Schweiz begeben. Da ließ man in Schwerin bekanntlich nicht gelten und verlangte das Attest. Nun bietet der 81-Jährige einen Kompromiss an: Er würde aussagen, jedoch nur per Videoschalte. Das teilte der Anwalt Schröders, Hans-Peter Huber, dem Ausschussvorsitzenden Sebastian Ehlers in einem Schreiben mit, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und über das der "Spiegel" zuerst berichtete. Und der Altkanzler stellt via Mitteilung noch weitere Bedingungen: von seinem Büro in Hannover aus und "ohne Öffentlichkeit". Auch soll der Ausschuss ihm die Möglichkeit zugestehen, kurzfristig Pausen einzulegen.

13:37 Uhr

Das sind die beliebtesten Emojis

Sie gehören mittlerweile fest zur Kommunikation und verleihen schnöden Textnachrichten Emotionen und lockern auf: Emojis. Fast jeder zweite Deutsche ist der Auffassung, dass die kleinen Smileys und Symbole dabei helfen, die andere Seite besser zu verstehen (44 Prozent). Zu dem Ergebnis kommt eine Umfrage des Branchenverbands Bitkom. Doch wie beim Sprechen kann man auch beim Schreiben etwas ironisch meinen oder passiv-aggressiv ausdrücken - und da geht häufig die Verwirrung los: So sagten 62 Prozent der Befragten, dass Emojis sie in Konversationen schon mal verwirrt haben.

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(Foto: dpa)

Doch welche sind die beliebtesten? Ich würde sagen, meine Freundinnen und Freunde könnten anhand von Emojis glasklar feststellen, ob da wirklich ich schreibe oder jemand anderes. Sie sind schon so etwas wie ein Stil oder gar eine Signatur, oder? Doch einige sind bei vielen Menschen ganz weit vorn: Der Umfrage zufolge sind das vor allem Zeichen mit Herzen und Küsschen (17 Prozent) oder mit Lachen (15 Prozent). Klatschen oder der "Daumen hoch" liegt bei zwölf Prozent der Befragten vorn. Für die Erhebung wurden 1006 Menschen ab 16 Jahren befragt.

In Textnachrichten via Whatsapp, Signal und Co. sind Emojis für viele Menschen nicht mehr wegzudenken. Jetzt hätte ich mal eine Frage an Sie: Wie ist das in E-Mails am Arbeitsplatz? Stimmen Sie doch mal unten mit ab.

13:01 Uhr

Gericht: Politikerfamilie Le Pen muss EU-Parlament 300.000 Euro zurückzahlen

Wie der Vater so die Tochter? Mit EU-Geld nehmen es die Le Pens offenbar nicht so genau.

Wie der Vater so die Tochter? Mit EU-Geld nehmen es die Le Pens offenbar nicht so genau.

(Foto: picture alliance / SIPA)

Die französische Politikerfamilie Le Pen hat eine Schlappe vor Gericht kassiert und vor allem: Der verstorbene Gründer der rechtsextremen Partei Front National, Jean-Marie Le Pen, hat zu Unrecht Geld von der Europäischen Union kassiert. Die Familie muss 300.000 Euro zurückzahlen, die Le Pen dem EU-Parlament aus seiner Zeit als EU-Abgeordneter schuldete. Das Gericht der Europäischen Union in Luxemburg bestätigt den entsprechenden Beschluss des EU-Parlaments. Eine ursprünglich vom Verstorbenen angestrengte und nach seinem Tod von seinen Töchtern - darunter die Politikerin Marine Le Pen - weiterverfolgte Klage hatte damit keinen Erfolg. (Az. T-480/24) Nach Darstellung des Europäischen Amts für Betrugsbekämpfung (Olaf) rechnete Le Pen zwischen 2009 und 2018 zahlreiche Posten als Verwaltungskosten ab, die als Wahlkampfmittel eingestuft werden könnten, etwa Broschüren, Kugelschreiber, Krawatten und Regenschirme. Er habe sich außerdem die Kosten für Virtual-Reality-Brillen, Fitnessarmbänder und 129 Flaschen Wein erstatten lassen. Die Familie kann sich noch an die nächsthöhere Instanz, den Europäischen Gerichtshof, wenden.

Das Verfahren in Luxemburg hat übrigens nichts zu tun mit dem Verfahren rund um Marine Le Pen in Frankreich. Die Rechtspopulistin war Ende März von einem Gericht in Paris wegen veruntreuten EU-Geldern zu einer sofort geltenden fünfjährigen Periode der Nichtwählbarkeit verurteilt worden. Zudem wurde sie zu vier Jahren Haft verurteilt, davon zwei Jahre auf Bewährung. Die Haftstrafe ist ausgesetzt, weil Le Pen in Berufung ging.

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12:38 Uhr

Augenzeuge filmt Crash: Fahrerloser Flixbus rollt in Bahnhofsgebäude

In der portugiesischen Hauptstadt Lissabon rollt ein Flixbus los und kracht in das Bahnhofsgebäude. Dabei sitzt niemand am Steuer. Der Vorfall geht glimpflich aus, wirft jedoch Fragen auf. Bereits im Dezember kommt es am selben Bahnhof zu einem ähnlichen Zwischenfall.

12:06 Uhr

Affenbaby stirbt bei Unfall in Kletternetz in Hamburg

Tragische Unfälle gibt es nicht nur bei uns Menschen, sondern auch in der Tierwelt: Im Tierpark Hagenbeck in Hamburg ist ein junger Affe beim Spielen in seinem Außengehege tödlich verunglückt. Wie der Tierpark auf Instagram erklärt, strangulierte sich der Mandrill an einem Kletternetz. "Wir sind unendlich traurig über diesen Vorfall", schreibt der Tierpark in dem Post. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

11:13 Uhr

Frau filmt Belästigung nachts auf Heimweg - Video geht viral

Auf ihrem Heimweg durch das nächtliche Bremen wird Lotta Schäfer von einem fremden Mann angesprochen, der sie belästigt und minutenlang nicht von ihr ablässt. Kurzentschlossen greift die 20-Jährige zum Handy und filmt. Womöglich verhindert sie damit Schlimmeres. Einen Nerv trifft ihr Video in jedem Fall und geht viral bei Social Media.

10:42 Uhr

Diensthandys: Polizei in NRW spart Millionen Euro nach Anbieterwechsel

Die Polizei in Nordrhein-Westfalen ist nun Neukunde in Sachen Mobiltelefonie.

Die Polizei in Nordrhein-Westfalen ist nun Neukunde in Sachen Mobiltelefonie.

(Foto: picture alliance/dpa)

Den Handyvertrag zu wechseln, kann sich lohnen - wie viel, das zeigt die Polizei in Nordrhein-Westfalen. Die Polizei spart nach einem Anbieterwechsel laut Innenministerium zukünftig 3,9 Millionen Euro pro Jahr. "Unsere Experten haben da gut verhandelt - nicht nur für die Polizei, sondern beinah für die gesamte Landesverwaltung. Die Landeskasse freut‘s", sagte Innenminister Herbert Reul von der CDU zu dem Umstieg. Seine Polizistinnen und Polizisten kommen in noch einen Genuss: das viel schnellere 5G-Netz und doppeltes Datenvolumen. Jetzt müsste die Polizei (nicht nur in NRW) noch die Inhalte ihrer Gruppenchats, die ja leider immer wieder mit rassistischen und antisemitischen Äußerungen und Symbolen für Empörung sorgen, in den Griff bekommen. Dann wäre man doch in Sachen Mobilkommunikation vorbildlich dabei, oder?

09:36 Uhr

Im Gleisbett geschlafen? Mann nachts von Güterzug überrollt

Bahngleise sind ein lebensgefährlicher Schlafplatz.

Bahngleise sind ein lebensgefährlicher Schlafplatz.

(Foto: Marcus Brandt/dpa)

Grausiger Todesfall in Niedersachsen: In der vergangenen Nacht ist in Verden ein offenbar schlafender Mann von einem Güterzug erfasst worden und gestorben. Der 52-Jährige haben offenbar im Gleisbett direkt am Verdener Bahnhof geschlafen. Doch gegen 2 Uhr ist ein Güterzug durch den Bahnhof gefahren und verletzte den Mann tödlich, wie die Polizei mitteilt. Er sei noch am Unfallort gestorben. Hinweise auf Fremdverschulden oder einen Suizid gebe es nach derzeitigem Kenntnisstand nicht. Alles deute auf einen tragischen Unfall hin.

09:07 Uhr

Angeblich "entführtes" Kleinflugzeug legt großen Flughafen in Kanada lahm

Großer Schreck am Internationalen Flughafen von Vancouver im Westen Kanadas: Die Polizei informierte über die "Entführung" eines Kleinflugzeugs, weshalb der Flugverkehr an dem Airport unterbrochen wurde. Es hieß, dass eine einmotorige Cessna 172 mit vier Plätzen "aus dem Gebiet von Vancouver Island entführt worden sei und in den Luftraum in der Nähe des Vancouver International Airport einfliege". Der Verdächtige war der einzige Insasse des Flugzeugs. Nach der Landung wurde der Mann "ohne Zwischenfälle festgenommen", teilt die Polizei mit. Aufnahmen des öffentlich-rechtlichen Senders CBC zeigten die kleine weiße Cessna, umgeben von Sicherheitsfahrzeugen, auf einer Landebahn am Flughafen von Vancouver. Laut CBC gehörte die Cessna zu einem Flugverein in der Provinzhauptstadt Victoria.

Aufgrund des Vorfalls wurden neun ankommende Flüge umgeleitet und 39 Minuten lang galt ein Landeverbot.

08:45 Uhr

Schlagzeilen am Morgen

08:14 Uhr

"American Idol"-Produzentin und ihr Ehemann erschossen - Verdächtiger gefasst

Zwei kaltblütige Morde erschüttern Hollywood: Die langjährige "American Idol"-Musikproduzentin Robin Kaye und ihr Ehemann Thomas Deluca wurden in ihrer Villa in Los Angeles erschossen aufgefunden. Das Ehepaar wurde am Montag mit mehreren Schusswunden in ihrem Anwesen in Encino entdeckt, wie das "People"-Magazin unter Berufung auf das Los Angeles Police Department (LAPD) meldet. Die Rettungskräfte konnten demnach nur noch den Tod feststellen. Die Polizei hat bereits einen Verdächtigen festgenommen: einen 22-jährigen Anwohner aus Encino. Laut dem Bericht scheinen die Tötungen zufällig zu sein - es gebe derzeit keine bekannte Verbindung zwischen den Opfern und dem Verdächtigen. Das Ehepaar könnte den mutmaßlichen Täter bei einem Einbruch überrascht haben.

Robin Kaye arbeitete zwischen 2002 und 2023 als Produzentin in der Musikabteilung von "American Idol". Ihre Karriere umfasste auch Projekte wie "Lip Sync Battle", "After the Sunset", "The Singing Bee" und "Q'Viva!: The Chosen". Darüber hinaus war sie an mehreren Miss USA- und Miss Universe-Schönheitswettbewerben beteiligt.

07:38 Uhr

Polizei-Notruf ausgefallen: 110 in NRW nicht erreichbar

Die Polizei in NRW ist gerade nicht ganz so leicht zu erreichen.

Die Polizei in NRW ist gerade nicht ganz so leicht zu erreichen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wer in NRW am Morgen den Notruf 110 wählt, kann vielerorts die Polizei nicht erreichen. Dort gibt es eine technische Störung, wie die Polizei in Düsseldorf berichtet. Stattdessen sollen Bürgerinnen und Bürger im Notfall die Notrufnummer der Feuerwehr 112 oder die Rufnummer 8700 verwenden. Ähnliche Hinweise kamen bislang auch aus Olpe, vom Oberbergischen Kreis sowie dem Kreis Siegen-Wittgenstein.

Etwas "unnützes Wissen" am Rande: Die einheitlichen Notrufe 110 für die Polizei und 112 für die Feuerwehr gibt es erst seit 1973. Der Hintergrund ist tragisch. Ute und Siegfried Steiger machten sich nach dem Tod ihres Sohnes für einheitliche Nummern stark. Der achtjährige Björn starb nach einem Verkehrsunfall, weil es zu lange gedauert hatte, bis Rettungskräfte informiert werden konnten. Heute ist es vielleicht unvorstellbar, aber damals musste man erstmal im Telefonbuch blättern, wenn man Hilfe brauchte.

07:15 Uhr

Das wird heute wichtig

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

die Wetteraussichten sind ja etwas durchwachsen. Nach einem wolkig-trüben Start gibt es in vielen Regionen Regen, teils auch Gewitter. Also vielleicht doch die Regenjacke einpacken und die Sandalen lieber zuhause lassen. Werfen wir noch schnell einen Blick auf die Termine:

  • Geld für Landwirtschaft, Strukturförderung, Verteidigung: Die Europäische Kommission legt einen Vorschlag für das nächste langfristige Gemeinschaftsbudget der Staatengemeinschaft ab 2028 vor.
  • Fristlos entlassene Intendantin und RBB vor Gericht: In dem Zivilprozess zwischen dem ARD-Sender und Patricia Schlesinger um viel Geld will das Landgericht Berlin am Mittag eine Entscheidung verkünden.
  • Das Bundeskabinett befasst sich mit dem Finanzplan für die kommenden Jahre und einer Einigung mit der EU-Kommission dazu.
  • Der Prozess gegen zwei Tierschützer wegen heimlicher Aufnahmen aus einem Schlachthof in Lohne bei Vechta könnte heute zu Ende gehen. Das Landgericht Oldenburg wird eine Entscheidung treffen, wie eine Gerichtssprecherin ankündigte. Das Gericht wird entweder ein Urteil fällen oder die Beweisaufnahme eröffnen.
  • Nach dem Tod eines kleinen Mädchens stehen in Bonn die Eltern vor Gericht. Der Vater soll das Baby wiederholt attackiert haben, um es ruhigzustellen. Der Mutter wird Beihilfe vorgeworfen.

Bei Fragen, Hinweisen und Kritik nicht zögern, sondern mir gern eine Mail schreiben an: johanna.ohlau(at)ntv.de

06:54 Uhr

Autodiebe liefern sich wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei durch Bielefeld

Risikobereit, aber nicht erfolgreich mit ihrem Fluchtvorhaben: In Bielefeld haben sich zwei Autodiebe eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert. Am Ende wurden der 50-jährige Fahrer und sein 54 Jahre alter Beifahrer dennoch gefasst. Anfing alles mit einer harmlosen Polizeikontrolle. Doch es ist nachvollziehbar, warum die beiden Männer da mit dem gestohlenen Auto aus Gütersloh lieber nicht mitmachen wollten. Der Fahrer drückte aufs Gas, rammte mit dem Wagen einen Polizeiwagen und fuhr davon. Wie die Polizei mitteilt, raste das Fluchtauto mit bis zu 120 Kilometern pro Stunde durch Bielefeld. Den Angaben zufolge befand sich im Fahrzeug noch eine Sporttasche, die die beiden Langfinger aus einer Sporthalle entwendet hatten. Die Flucht endete in einer Baustelle. Dort hatte sich der Wagen so festgefahren, dass den Männern nur noch die Flucht zu Fuß blieb - wobei sie von der Polizei dann gefasst werden konnten.

06:17 Uhr

Todesstrafe in den USA: Mann in Florida mit Giftspritze hingerichtet

Der US-Bundesstaat Florida hat in der vergangenen Nacht einen wegen Mordes zum Tode verurteilter Mann hingerichtet. Der 54-jährige Michael Bell wurde am Dienstagabend (Ortszeit) im Staatsgefängnis von Raiford durch die Giftspritze hingerichtet, wie die Strafvollzugsbehörde in Florida mitteilt. Damit stieg die Zahl der Hinrichtungen in den USA seit Jahresbeginn auf 26 und auf einen Rekord seit zehn Jahren. Derzeit sind für 2025 neun weitere Hinrichtungen geplant.

Mehr zur Verurteilung: Bell war wegen des Mordes an dem 23-jährigen Jimmy West und der 18-jährigen Tamecka Smith im Jahr 1993 in Jacksonville zum Tode verurteilt worden. Er wollte eigentlich den Mörder seines Bruders Theodore Wright aus Rache umbringen - doch er tötete versehentlich dessen Bruder und eine junge Frau, die ihn begleitete.

05:50 Uhr

Schlagzeilen aus der Nacht

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