Der Tag Gericht urteilt im Fall Yukos für Moskau
20.04.2016, 12:05 Uhr
Michail Chodorkowski lebt inzwischen in der Schweiz. In Russland ist er zur Fahndung ausgeschrieben.
(Foto: imago/ITAR-TASS)
Im Streit um den zerschlagenen russischen Erdölkonzern Yukos hat Russland überraschend vor einem Gericht in Den Haag einen Erfolg errungen.
- Ein Zivilgericht urteilte, dass Russland keine 50 Milliarden Dollar Entschädigung an die ehemaligen Aktionäre des Konzerns zahlen muss. Die Richter erklärten damit einen Spruch des internationalen Schiedsgerichts in Den Haag von 2014 für ungültig.
- Nach Ansicht der Richter war das Schiedsgericht in dieser Sache nicht befugt, zu urteilen. Es hatte sich bei seinem Spruch auf einen Energievertrag berufen, den Russland jedoch nicht ratifiziert habe.
- Russland hatte das Urteil dem Zivilgericht zur Prüfung vorgelegt. Die ehemaligen Yukos-Aktionäre erwägen, Berufung einzulegen.
Yukos Oil war nach der Verhaftung und Verurteilung seines Großaktionärs Michail Chodorkowski wegen Betrugs und Steuerhinterziehung privatisiert und dann verkauft worden.
Quelle: ntv.de