Der Tag Jesiden als Sklaven gehalten: Frau zu Haftstrafe verurteilt
11.02.2025, 18:33 UhrDie Terrormiliz Islamischer Staat (IS) war vor etwa einem Jahrzehnt auf brutalste Weise gegen die Minderheit der Jesiden in Syrien und im Irak vorgegangen. Eine Frau in Schweden ist nun zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Sie soll sich im Jahr 2015 in der syrischen Stadt Rakka an den Verbrechen gegen Jesiden beteiligt haben. Ein Gericht in Stockholm sieht es als erwiesen an, dass sie damals in ihrem Haus drei jesidische Frauen und sechs Kinder fast fünf Monate als Sklaven hielt. Zuvor waren die Opfer vom IS aus dem Nordirak verschleppt worden, befanden sich über etwa fünf Monate in Gefangenschaft und waren von männlichen IS-Mitgliedern versklavt worden, heißt es vom Gericht. Dieses verurteilte die heute 52-jährige Schwedin wegen Völkermords, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und schwerer Kriegsverbrechen. Sie habe die Absicht des IS unterstützt, "eine religiöse Gruppe zu vernichten". Gegen das Urteil kann Berufung eingelegt werden.
In Deutschland leben rund 250.000 Menschen mit jesidischen Wurzeln. Vor zwei Jahren erkannte der Bundestag die Gewalttaten gegen die Jesiden im Irak als Völkermord an.
Quelle: ntv.de