Der Wiederaufbau im flutgeschädigten Ahrtal wird nach Einschätzung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier noch lange dauern. Am ersten Jahrestag der tödlichen Hochwasserkatastrophe sagte er bei einem Besuch in dem Flusstal auch mit Blick auf ausgebuchte Gutachter und Handwerker, die Bauarbeiten würden noch "die nächsten Jahre" ein Thema sein. Mit Blick auf die Sturzflut Mitte Juli 2021 mit mindestens 134 Todesopfern und Tausenden zerstörten Häusern im Ahrtal ergänzte Steinmeier in einer wiederaufgebauten Weinstube im teilzerstörten Winzerdorf Altenahr: "Der Klimawandel hat uns erreicht."

Der Bundespräsident wurde von der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer begleitet. Er nahm sich mehr als eine Stunde Zeit, um in der wiederaufgebauten Weinstube in Altenahr mit Betroffenen, Helfern und Kommunalpolitikern zu sprechen. Anschließend besucht das Staatsoberhaupt in einer weiteren flutgeschädigten Ahr-Weinbaugemeinde, in Dernau, eine Schreinerei und ein Weingut. Beide Betriebe waren ebenfalls vom Hochwasser beschädigt worden. Am Nachmittag reist Steinmeier weiter nach Euskirchen in Nordrhein-Westfalen, um an einem Gedenkgottesdienst für die dortigen Flutopfer teilzunehmen.