Der Tag Studie: Schmelzwassersee sprengt gewaltige Risse in Grönlands Eis
15.08.2025, 07:13 Uhr
Plötzlich bricht Wasser durch - und hinterlässt meterbreite Kanäle im Eis in Grönland.
(Foto: Ole Zeising/Alfred-Wegener-Institut)
Wie ewig ist das "Ewige Eis" in Grönland? Ein Schmelzwassersee setzt ihm auf jeden Fall ordentlich zu und sprengt tiefe Risse in die grönländische Eisschicht. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) aus Bremerhaven. Laut den Wissenschaftlern geht das grönländische Eis seit Mitte der 1990er-Jahre zurück, nur noch drei schwimmende Zungen sind übrig. Eine davon ist der 79°N-Gletscher. Auf der Oberfläche des Gletschers sammelt sich immer mehr Schmelzwasser. Daraus entstand ein See, der heute etwa 21 Quadratkilometer groß ist. Immer wieder brach Wasser des Sees abrupt durch das Eis und floss über Risse und Schächte ab, wie das Forschungsteam mitteilt. So gelangten massive Mengen an Wasser an den Rand der Gletscherzunge Richtung Ozean. Die Wissenschaftler beobachteten sieben solcher Entwässerungen, vier davon in den vergangenen fünf Jahren. Die Folge: Der 79°N-Gletscher zeige erste Anzeichen, so die Forschenden, instabiler zu werden. Ob der Gletscher jemals zu seinem früheren Zustand zurückkehrt, ist unklar.
Quelle: ntv.de