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Der Tag Sudan erklärt UN-Gesandten Perthes zur unerwünschten Person

Im Sudan kämpfen rivalisierende Militärs seit Mitte April um die Macht im Land. Die gewalttätigen Auseinandersetzungen rund um die Hauptstadt Karthum kamen ziemlich überraschend - oder doch nicht? Die Regierung um Militärmachthaber Abdel Fattah al-Burhan macht den Vereinten Nationen schwere Vorwürfe, insbesondere einem ihrer Mitarbeiter: Der deutsche UN-Sondergesandte Volker Perthes wurde zur unerwünschten Person erklärt. "Die Regierung der Republik Sudan hat den Generalsekretär der Vereinten Nationen darüber informiert, dass sie Herrn Volker Perthes ab heute zur Persona non grata erklärt hat", teilte das Außenministerium in Khartum mit.

Volker Perthes hielt sich gestern noch zu einer Reihe von diplomatischen Gesprächen in Addis Abeba in Äthiopien auf.

Volker Perthes hielt sich gestern noch zu einer Reihe von diplomatischen Gesprächen in Addis Abeba in Äthiopien auf.

(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)

Al-Burhan hatte die Absetzung von Perthes gefordert und ihn für den Beginn der Kämpfe zwischen seiner Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz verantwortlich gemacht. In einem Schreiben an die UNO hatte Al-Burhan dem UN-Vertreter vorgeworfen, in seinen Berichten die explosive Lage in Khartum vor dem Beginn der Kämpfe "verschleiert" zu haben. Ohne diese "Lügen" hätte der Rebellenführer (Mohamed Hamdan) "Daglo nicht seine Militäraktionen begonnen", argumentierte der Militärmachthaber.

UN-Generalsekretär António Guterres hatte seinem Gesandten daraufhin "sein volles Vertrauen" ausgesprochen. Anfang Juni verlängerte der UN-Sicherheitsrat das Mandat für die UN-Mission im Sudan (UNITAMS), die von Perthes geleitet wird, allerdings nur um sechs Monate.

Quelle: ntv.de

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