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Der Tag Trump: US-Angriff auf Iran wie Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki

Donald Trump

Donald Trump

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Donald Trump übertrifft sich ja regelmäßig selbst, die Niveau-Messlatte noch tiefer zu hängen. Nun macht er wieder mit arg geschichtsvergessenen Äußerungen von sich reden. Man könnte auch schlichtweg mit ungebildetem Geblubber sagen. Der US-Präsident ist gerade eifrig dabei, sich als großer Friedensstifter im Nahen Osten zu inszenieren. Den US-Angriff auf die iranischen Atomanlagen vergleicht der 79-Jährige mit den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki vor fast 80 Jahren. Der US-Einsatz gegen die beiden japanischen Städte vom August 1945 habe "auch einen Krieg beendet", sagte Trump am Rande des Nato-Gipfels in Den Haag. Was wie Realsatire anmutet, meint Trump tatsächlich ernst und betont vor Journalistinnen und Journalisten: Der US-Angriff auf den Iran am Wochenende habe den Krieg "auf eine andere Weise beendet". Er sei aber "(genau)so verheerend" gewesen.

Verheerend ist das richtige Stichwort: Die Atombomben des US-Militärs auf Nagasaki und Hiroshima haben bis heute gesundheitlich schwere Folgen auf die Betroffenen und ihre Nachkommen wie Krebserkrankungen und körperliche Behinderungen. Doch sowas wischt ein Donald Trump vermutlich einfach weg - genauso wie die Berichte über das geringe Ausmaß der Zerstörungen im Iran, die die bunkerbrechenden Bomben der USA wohl nur angerichtet haben. Als "Fake News" bezeichnete der US-amerikanische Regierungschef diese Meldungen. Kommt Ihnen das bekannt vor? Sowas machen Autokraten, Diktatoren und ihre Mitläufer nur zu gerne. Zudem sprechen sie auch gern von "massiven Bomben", "tapferen Piloten" und "völliger Vernichtung" und "überwältigendem Erfolg". Diese ganzen Äußerungen finden Sie in dieser Meldung über die womöglich sehr geringen Auswirkungen des US-Angriffs auf den Iran. Machen Sie sich doch mal den Spaß wie ich und tauschen gedanklich alle US-amerikanischen Minister und Sprecher gegen russische oder iranische aus. Das liest sich erschreckend passgenau.

Quelle: ntv.de

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