Der Tag

Der Tag Veggie-Schnitzel soll bleiben: Agrarminister Rainer gegen Namensverbot

"Nanu, was hab ich denn da im Supermarkt versehentlich für ein Schnitzel gekauft?" Ungefähr so dumm müssen sich die Befürworterinnen und Befürworter eines Namensverbots für Fleischersatzprodukte wohl die Kundinnen und Kunden vorstellen. Auf EU-Ebene läuft ja seit Längerem schon eine Debatte darum, ob Veggie-Schnitzel, Veggie-Burger und Co. noch so heißen dürfen oder nicht. Eine knappe Mehrheit im EU-Parlament hat sich Anfang Oktober dafür ausgesprochen. Da ist das letzte Wort aber wohl noch nicht gesprochen - jedenfalls nicht mit Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer. Der CSU-Politiker will sich in Brüssel gegen ein Namensverbot einsetzen. Es sei "unnötig, diese Diskussion zu führen", sagte Rainer bei einem Treffen mit seinen EU-Amtskollegen in Luxemburg. Er verwies auf einen hohen Verwaltungsaufwand bei einer Umstellung. "Meine persönliche Meinung: Ein Schnitzel besteht für mich aus Schwein, Kalb, Pute", sagte Rainer. Allerdings wüssten Verbraucherinnen und Verbraucher, was sie im Supermarkt kauften: "Wenn sie ein Veggie-Schnitzel kaufen, dann wissen sie, dass das nicht aus Fleisch ist."

Das ist schon eine kleine Kehrtwende im Veggie-Namensstreit: Zuvor hatten sich sowohl Rainer als auch Bundeskanzler Friedrich Merz von der CDU grundsätzlich hinter ein Namensverbot gestellt. Nun argumentiert der Agrarminister mit wirtschaftlichen Gründen. Die Umstellung würde zusätzliche Kosten für Unternehmen verursachen. Zudem ist noch wichtig zu wissen: Nach dem Votum im Parlament geht es jetzt erst einmal in die Verhandlungen mit allen 27 Regierungen der EU-Staaten.

Quelle: ntv.de

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