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Apple feiert 25 Jahre Mac

Es war ein historischer Tag: Am 24. Januar 1984 präsentierte Apple-Mitgründer Steve Jobs den ersten Mac. Neu war vor allem die grafische Benutzeroberfläche. "Dadurch konnten erstmals auch Laien einen Computer nutzen", erklärt Andreas Stolte vom Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn. Doch statt des Macs setzte sich der PC mit MS-DOS und später Windows als Betriebssystem durch.

Anders als Apple lizenzierte Microsoft sein Betriebssystem. Hardware-Hersteller konnten nach Gusto Rechner zusammenbauen und diese zusammen mit Windows anbieten. "So konnte sich Windows rasant verbreiten und die Marktherrschaft sichern", sagt Stolte. Womöglich brauchte es genau diesen Gang der Geschichte, damit Apple heute, 25 Jahre nach der Vorstellung des ersten Mac, so erfolgreich sein kann.

Stabil und sicher

Während Apple Rechner und Betriebssystem genau aufeinander abstimmen kann, weil beides aus dem gleichen Unternehmen kommt, sorgt beim PC auch die nicht zu beziffernde Zahl möglicher Kombinationen aus Hard- und Software für eine deutlich höher Fehleranfälligkeit. Und so haben sich im Laufe der Jahre viele Windows-Nutzer, entnervt von etlichen Abstürzen und Kompatibilitätsproblemen, für einen Wechsel ins Mac-Lager entschieden. Mac OS gilt als stabiler. Zudem gibt es so gut wie keine Viren für Mac OS - was an der im Vergleich zum PC geringen Verbreitung liegt.

Das könnte sich ändern: Gerade erst hat Apple die Ergebnisse für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2009 bekanntgegeben. Das Unternehmen erzielte nach eigenen sein bestes Quartalsergebnis bei Umsatz und Gewinn in der Firmengeschichte. In diesem Zeitraum wurden mehr als 2,5 Millionen Macs ausgeliefert. Das entspreche einer Steigerung von 9 Prozent beim Absatz zum vergleichbaren Vorjahresquartal.

Viele Käufer entschieden sich für einen Mac in der Hoffnung, ein vergleichsweise robustes und langlebiges Produkt zu erwerben, erläutert Walter Mehl von der in München erscheinenden Zeitschrift "Macwelt". "Außerdem lässt sich ein Mac einfacher bedienen als ein PC", findet der Experte. Das hat nach Ansicht von Mehl auch etwas mit der sprachlichen Gestaltung der Benutzeroberfläche zu tun. "Man versteht vieles eben einfacher."

Nichts für Bastler

Doch Walter Mehl, der selbst seit Mitte der 90er Jahre Macs benutzt, ist weit davon entfernt, die Rechner von Apple zu verherrlichen: Wer zum Beispiel Spaß daran hat, an der Hardware herumzubasteln, werde an einem Mac nur begrenzt Freude haben. "Der Austausch eines Laufwerks etwa ist beim Mac einfach nicht vorgesehen." Das immer wieder vorgebrachte Argument, es gebe zu wenig Software für den Mac, kann Mehl nicht nachvollziehen. Ärgerlich sei lediglich, dass die Steuererklärungssoftware der Finanzämter nicht für Mac OS erhältlich ist.

Teurer Spaß

"Ein Nachteil des Mac ist sein hoher Preis", sagt Andreas Stolte vom Heinz Nixdorf MuseumsForum. Der relativ einfach ausgestattete Mac mini bildet mit rund 500 Euro die Preisuntergrenze, das günstigste MacBook schlägt immerhin mit 950 Euro zu Buche. Und ein ausgewachsener Desktop-Rechner von Apple ist erst ab 1000 Euro zu haben. "Das ist viel Geld", sagt auch Mehl, der vor allem deshalb auch nicht jedem uneingeschränkt zum Kauf eines Macs raten würde. Es sei wie mit einem Messer: Ob es nun 3,99 Euro oder 70 Euro kostet - beide schneiden irgendwie. "Den Unterschied merkt man erst, wenn man täglich damit arbeiten muss."

Quelle: ntv.de

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